Teneriffa - 2022/2023 - Teil 1 - 4.11. bis 31.12.2022


Prolog
Der schöne warme Herbst geht - wenn man den Meteorologen glauben schenken darf - zu Ende. Für uns, die mit dem Winter so gar nichts anzufangen wissen, wird es Zeit die Koffer zu packen und in südlichere Gefilde zu entfliehen. 

4.11.2022 - Anreise nach Teneriffa
Tagwache ist um kurz vor 4 Uhr. Die Koffer haben wir bereits am Vortag gepackt. Pünktlich um 4:45 Uhr holt uns unser Neffe Markus ab und bringt uns zum Flughafen. Am Schalter ist gar nicht viel los und da wir unsere Bordkarten ja schon haben geben wir nur noch schnell unser Gepäck auf. Bei der Sicherheitskontrolle warten jede Menge Leute. Wenngleich auf dem Salzburger Flughafen eher wenig bis nichts los ist, so starten doch am Freitag 3 Maschinen binnen einer  1/4 Stunde. Als wir durch die Kontrolle durch sind beginnt bereits das Boarding. Allerdings muss innegehalten werden, da unser Flieger noch nicht komplett aufgetankt ist. (Die hätten die ganze Nacht dafür Zeit gehabt!) So geht es dann mit knapp 1/2 stündiger Verspätung um 7:00 Uhr endlich los. Die Maschine ist wie immer bis zum letzten Platz ausgebucht. Nach 4 1/2 Stunden landen wir wohlbehalten in Teneriffa Süd, holen unser Gepäck und gehen zur Mietwagenstation. Wir haben wieder wie bereits letztes Jahr den bestellten Skoda Fabia Kombi erhalten. Diesmal in weiß statt grün und wir machen uns auf den Weg in den Norden. Da wir ein bisschen bald dran sind fahren wir noch schnell nach San Jose de Los Llanos, wo wir uns beim Kiosko Parque de Los Llanos unser erstes kanarisches Mittagessen gönnen. Als Vorspeise gibt es Garbanzas (Kichererbsen) und als Hauptgang eine riesen Portion Carne fiesta. Dazu gibt es 2 Bier und für alles zusammen bezahlen wir 23 Euro. Kurz nach 14:00 Uhr sind wir dann in Santa Domingo und können unsere Eva wieder in den Arm nehmen. Eva hat für uns eine Tortilla gekocht, die man aber aufgewärmt auch wunderbar am nächsten Tag essen kann. Nach der Schlemmerei in Los Llanos wird die Tortilla morgen unser Frühstück sein. Wir packen noch unsere Sachen aus und fallen gegen 18:00 Uhr todmüde ins Bett.

5.11.2022 - Nahrungsbeschaffung
Das frühe zu Bett gehen hat dazu geführt, dass ich um 4:00 Uhr in der Früh aufwachte. An einschlafen war nicht mehr zu denken. So hab ich mir im Internet die Nachrichten angesehen und Spanisch gelernt. Beim Spanisch sind jetzt doch schon deutliche Fortschritte zu bemerken - wird auch Zeit. Zum Frühstück haben wir uns die Tortilla von Eva aufgewärmt und sind dann zum Mercadona nach Los Realejos gefahren. Samstag kurz vor Mittag ist da die Hölle los. Wir haben jetzt wieder genügend Vorräte für die nächste Woche und müssen morgen nur noch zum Bauernmarkt fahren, um uns den Queso blanco zu besorgen den wir so gerne mögen. Vielleicht finden wir auch noch ein bisschen Obst und Gemüse. Am Nachmittag haben wir uns noch Knoblauchspaghetti gekocht und gegen 4 fallen mir wieder die Augen zu. Heute werde ich aber trotz großer Müdigkeit zumindest bis 20:00 Uhr wach bleiben. Es reicht wenn ich um 6:00 Uhr munter werde.

6.11.2022 - kleiner Ausflug nach Puertito de los Silos
Im Laufe der Nacht begann es zu regnen. Immer wieder einmal ging ein Schauer hernieder und am Morgen war die Luft extrem feucht. Der Regen hörte auf und wir fuhren nach Puertito de los Silos von wo der Küstenwanderweg zum el Rayo Buenavista del Norte startet. Bei 24 Grad und sehr hoher Luftfeuchtigkeit ist dieser einfach zu gehende Weg schweißtreibend. Wir haben die 8 km in 1 1/2 Stunden abgespult und waren überrascht, wie grün es heuer auf Teneriffa ist. Bereits bei unserer Ankunft im Süden gab es mehr Grün als Braun und hier im Norden stehen die Kakteen voll im Saft. Die Blüte hat gerade begonnen und die sonst so spröde Landschaft versprüht etwas mehr Charme. Am Rückweg machen wir noch einen Stopp in Garachico, wo wir unseren Lieblingswirt besuchen wollen. Leider ist der Laden heute aber außerplanmäßig geschlossen. Wieder im Quartier angekommen sehen wir direkt über dem Meer einen Regenbogen. Dieser dürfte nicht durch Regen entstanden sein sondern durch die extrem feuchte Luft in der sich winzige Tropfen befinden. Ein seltenes Schauspiel.
 
 

7.11.2022 - Mirador de la Corona
Bei gutem Wetter und angenehmen Temperaturen fahren wir hoch zum Mirador de la Coruna. Hier beginnt eine unserer Lieblingswanderungen. Völlig unspektakulär, auch nicht sehr anfordernd aber naturnah wie kaum eine andere. Kein Mensch weit und breit der uns in dieser herrlichen Natur stören könnte. Unzählige Schmetterlinge sammeln Nektar an den vielen Blüten und die Ruhe  ist einfach atemberaubend. Nein, man braucht nicht viel um glücklich zu sein. Nach knapp zwei Stunden sind wir wieder bein Ausgangspunkt und müssen erst einmal die neueste Nachricht von Eva verdauen: unser geliebter Wirt in Garachico hat seine Taskita geschlossen. Das schmerzt sehr! Aber in jedem Verlust steckt auch ein Anfang und das könnte der Wirt in San Juan de la Rambla sein. Edu ist ein guter Freund von Eva und Miguel und wir waren bei unserem letzten Aufenthalt schon einmal dort und sehr zufrieden. Und so auch heute. Die Speisekarte ist klein aber alles was es gibt schmeckt sehr gut. Die Preise sind günstig und das Service funktioniert. Edu wird wohl der nächste Mr. Lee.
 
 
 
 
 
 

8.11.2022 - Las Aguas
Es sind zur Zeit wirklich wenige Touristen unterwegs. Gestern sind wir nicht einem einzigen begegnet und heute, auf dem sehr beliebten Küstenwanderweg bei Las Aguas sahen wir lediglich einige wenige. Die Temperatur liegt immer so um die 24 Grad, es weht ein ganz leichter Wind und die Luftfeuchtigkeit ist hoch. Am Rückweg haben wir noch kurz bei Evas Stadthaus in San Juan de la Rambla vorbeigeschaut, welches uns bei unserem letzten Besuch im Frühjahr wegen seiner Atmosphäre so gut gefallen hat.
 

9.11.2022 - Los Realejos
Die beiden Städte Los Realejos und Puerto de la Cruz sind die beiden größten Städte hier im Norden, wobei Los Realajos die wesentlich unbekanntere aber die deutlich größere der beiden Städte ist. In Los Realejos liegt auch das riesige Einkaufzentrum Centro Comercial La Villa. Wir besorgen beim Alcampo ein paar Dinge und gehen dann zum ebenfalls dort ansässigen  Bazar China Town Shopping Center. Die Suche nach ein paar günstigen und leichten Campingstühlen erweist sich aber leider als nicht zielführend. Und preislich ist der Chinaladen auch nicht mehr das was er einmal war. Bei unserem nächsten Besuch im Süden werden wir sicher fündig werden. Wenn wir schon mal hier sind müssen wir natürlich auch die Gastronomie testen. Die Tasca El Tejadito wird sehr gelobt, besonders das Ambiente sei sehr schön und das Essen soll auch ganz toll sein. Dass das Lokal eine nette Atmosphäre hat können wir bestätigen, das Essen jedoch ist Durchschnitt, die Preise jedoch sind sehr hoch. Aber hier haben wir wenigsten unseren ersten Barraquito genießen können, wurde auch höchste Zeit nach einer knappen Woche hier auf Teneriffa. 
 

10.11.2022 - El Palmar
Heute fahren wir hinauf in die Gebirgslandschaft des Tenno Gebirges. Bei der Ortschaft El Palmar beginnt der Wanderweg hinauf nach Teno Alto. Wir gehen aber nur die erste Etappe hoch und biegen dann nach links in einen Feldweg ab, der mehr oder weniger eben oberhalb der Felder verläuft. Danach steigen wir wieder ab und erreichen das Ortsende von El Palmar, von wo wiederum ein landwirtschaftlicher Weg hoch geht bis zur Ortschaft Las Lagunetas, wo sich die Bodegón Patamero befindet. Hier gibt es das beste Carne Cabra. Den quirligen jungen Kellner gibt es leider nicht mehr und stattdessen müht sich eine Kellnerin ab, die Gäste sowohl in der Gaststube als auch im Gastgarten zu betreuen. Dass sie damit überlastet ist merken wir schnell. Als dann das Carne Cabra serviert wird sind wir mehr als enttäuscht. Bislang wurde immer eine junge Ziege verarbeitet die äußerst schmackhaft war. Dieses mal hat sich wohl ein alter Ziegenbock in den Topf verirrt, der nur noch aus Knochen bestand. Oder muss auch hier gespart werden, damit die Preise nicht so rasant steigen. Da die Portion auch deutlich kleiner war als vor einem halben Jahr gehen wir davon aus. Das würde auch erklären, warum das Stammpersonal nicht mehr da ist. Ok, wir nehmen zur Kenntnis, dass wir auch dieses Lokal von unserer Liste streichen müssen. Am Heimweg machen wir noch einen kurzen Stopp in La Caleta de Interián, wo es einen sehr guten Wirt geben soll. Wir werden den die nächsten Tage testen, heute belassen wir es bei einem kleinen Bummel auf der Promenade. 
 
 


11.11.2022 - Buena Vista de la Norte
So, jetzt sind wir seit einer Woche hier und haben uns schon ganz gut eingelebt. Eine unserer Lieblingswanderungen steht heute auf dem Programm. Der Weg entlang der Küste und des Golfplatzes ist wahrlich keine große Herausforderung, aber immer wieder schön. Es sind kaum Leute unterwegs und so haben wir Zeit und Muße uns ein wenig abseits des Weges umzusehen. Auch hier ist alles wesentlich grüner als beim letzten Mal und heute sehen wir hier zum ersten Mal einen Seidenreiher, der auf der Suche nach Nahrung die kleinen Tümpel inspiziert. Am Golfplatz blühen die Blumen und an den Klippen tummeln sich relativ große Krebse. Nach der Wanderung besuchen wir erstmals das kurz vor Garachico befindliche Lokal Karne loca, das eine Frau chilenischer Abstammung mit ihrem Mann betreibt. Karin, so heißt die Chilenin, spricht hervorragend deutsch und das K von Karin steckt auch im Namen des Lokals. C(K)arne ist die Ziege und loca bedeutet verrückt. Also die verrückte Ziege. Und das trifft sowohl auf das Lokal als auch auf Karin zu. Fakt ist, dass das Essen gut und preiswert ist und wir sicher nicht zum letzten Mal hier waren.
 
 

12.11.2022 - Charco del Viento
Als erstes haben wir heute unseren lokalen Agrarmarkt besucht. So viele Leute wie heute haben wir hier noch nie gesehen. Vielleicht sollten wir nächste Woche etwas früher dran sein, denn um 10:00 Uhr ist allgemein der stärkste Andrang. Das Angebot ist noch recht überschauber. Bananen und Orangen sind noch nicht richtig reif und deshalb Mangelware. Gut, Bananen bekommen wir fallweise von Eva, aber Orangen zum auspressen kaufen wir immer am Markt. Bei einem Stand finden wir dann auch welche und mit 5 Kilo Orangen müssten wir bis kommende Woche auskommen. Zwiebeln, roter Paprika, ein paar Kartoffeln und 1 Kilo Queso blanco wechseln den Besitzer und somit können wir uns auch wieder selbst verpflegen. Gegen Mittag fahren wir in den Nachbarort, von wo die heutige Wanderung zum Charco del Viento startet. Wir sind den Weg schon viele Male gegangen aber er gefällt uns immer wieder aufs Neue.
 


13.11.2022 - Santo Domingo
Heute morgen trübt sich das Wetter ein und die Vorhersage ist auch nicht so toll. Also beschließen wir heute das Auto stehen zu lassen und unseren kleinen Ort Santo Domingo einen Besuch abzustatten. Santo Domingo ist eine sehr junge Gemeinde. In den 1930er Jahren wurde hier eine Einsiedelei zu Ehren des berühmen benediktinischem Erfinders des Rosenkranzes, Santo Domingo de Guzmán  errichtet. In den 1940er Jahren siedelten sich hier ein paar Familien unterschiedlicher Herkunft an. Erst in den 1960er Jahren wurde eine permanente Wasserversorgung installiert und von da an siedelten sich  immer mehr Leute an, die das fruchtbare Land bestellten. Santo Domingo gehört zusammen mit Santa Catalina zur Verwaltungsstadt La Guancha. La Guancha liegt auf ca. 500 m Seehöhe, Santo Domingo und Santa Catalina liegen in Küstennähe auf ca. 100 - 200 m Seehöhe.

14.11.2022 Vom Montaña Tomaseche zum Montaña Bilma und retour
Gestern hat uns Eva mitgeteilt, dass sie heute unsere Wohnung reinigen will. Das sind genau die Tage, wo man Eva besser aus dem Weg geht. Also machen wir uns heute schon um 10 Uhr auf den Weg und fahren hoch zum Eco Museum von El Tanque. Hier beginnt der Sendero PR-TF 43, der das gesamte Gebiet zwischen dem Valle der Arriba bis hin zum Montaña Chinyero erschließt. Ein riesiges Wandergebiet in dem man mehrere Tage unterwegs sein kann. Wir begnügen uns aber mit dem kleinen Teil vom Montaña Tomaseche zum Montaña Bilma und retour. Normalerweise wimmelt es hier nur so von Wanderern, aber heute treffen wir auf der ganzen Strecke nicht eine Menschenseele. Bei angenehmen 22 Grad auf gut 1000 m Seehöhe ist das Wandern der pure Genuss! Nach gut 2 Stunden fahren wir runter ans Meer nach Garachico um dort zu Mittag zu essen. Wir suchen ein bisschen herum und landen schlussendlich in der Tasca Restaurante Los Pinos. 1 Stunde später sind wir pappsatt und machen uns auf den Heimweg. Unsere Wohnung erstrahlt in neuem Glanz und unsere Vorräte an Bananen und Zitronen hat Eva wieder großzügig aufgefüllt.
 
 
 
 

15.11.2022 - Arenas negras
Die Arenas negras gehören für mich zu den absoluten Highlights der Insel. Rund um den Volcan Arenas Negras - ganz in der Nähe des bekannteren Volcan Chinyero - erstreckt sich eine bizarre Landschaft. Besser als ich können es die Bilder beschreiben. Die Wanderung dauert ca. 2 Stunden und es ist jedes Mal ein Vergnügen. Danach fahren wir nach Buenavista del Norte, zum Restaurante El Marino. Das Restaurant wird auf Google in den höchsten Tönen gelobt und das müssen wir natürlich testen. Als wir ankommen sind wir die einzigen Gäste die zum Essen da sind. Eine Handvoll Männer sitzt an der Bar und trinkt. Der Chef - ein sehr freundlicher und zuvorkommender Senior - ist um uns sehr bemüht. Wir bestellen wie üblich die landestypischen Speisen, da sollte nicht schiefgehen. Nach dem Essen wissen wir, warum wir die einzigen Gäste sind die hier Essen. OK, wieder etwas dazugelernt. Den Google Rezessionen ist nicht immer zu trauen. Wir beschließen, dass wir in Zukunft wieder mehr selber kochen werden. In Icod des los Vinos - ganz in unserer Nähe - hat ein neuer Lidl seine Pforten geöffnet und den schauen wir uns bei der Heimfahrt noch an. Grundsätzlich bin ich kein großer Freund von Lidl Tenerife, da es hier meistens recht arg zugeht. Ganz anders hier bei dem neuen Laden. Kaum Leute, breite Gänge, kein Gedränge, angenehmes einkaufen. Gut so, da müssen wir nicht wegen jeder Kleinigkeit nach Los Realejos fahren.
 
 
 
 
 
 

16.11.2022 - Puerto de la Cruz
Nach den vielen schönen Wanderungen besuchen wir heute wieder einmal Puerto de la Cruz. Da die Parkplätze in der Stadt rar sind fahren wir in den Ortsteil La Paz im Osten der Stadt. Von hier gibt es einen netten Weg bis hinunter zum Meer. Es ist sehr warm und viele Leute sind am Strand und in der riesigen Badelandschaft Llac Martiánez. Auch auf den Straßen sind viele Leute unterwegs, man merkt, dass Corona seinen Schrecken verloren hat. Wir bummeln ein bisschen an der Hafenpromenade entlang und am Rückweg kaufen wir noch beim Mercadona ein kg wunderbares Gulaschfleisch. Nach den kulinarischen Abstürzen der letzten Zeit wird wieder vermehrt selbst gekocht. Während Gerti einen sehr schmackhaften Nudelauflauf fabriziert koche ich eine große Portion Gulasch. Da können wir drei Portionen einfrieren und sind somit die Sorge los, unbedingt ein Lokals ausfindig machen zu müssen. Ach ja, bevor ich es vergesse, Gerti hat heute die Badesaison für eröffnet erklärt. 
  
 

17.11.2022 - Erjos - Höhenwanderung
Von Erjos auf ca. 1000 Meter gelegen, starten viele Wanderwege in das westlich gelegene Teno Gebirge. Hier gibt es aber auch eine kleine aber feine Höhenwanderung, die man in gut 2 Stunden gehen kann. Wir folgen zunächst dem Camino el Guanche bis zu den Charcas de Erjos. Ab hier geht es bergauf bis zum Bergrücken des Monte del Agua. Wir gehen immer den Grat entlang in mehr oder weniger NNO Richtung, passieren mehrere kleine Gipfel bis wir wieder den Abstieg nach Erjos erreichen. Verlaufen kann man sich hier nicht. Am Heimweg machen wir beim Restaurante Pizzería Tigaray halt und müssen feststellen, dass das Restaurant, welches in unserem Ort liegt, ein tadelloses Essen anbietet.  
 
 
 

18.11.2022 - Von La Arena nach Alcalá und zurück
Unser heutiger Plan war eigentlich ein ganz anderer. Heute hätte es der Volcan Chinyero werden sollen und zwar auf der ganz großen Runde. Allein das Wetter spielt heute nicht mit. Vom Meer her stauen sich Wolken an den Bergen und diese großartige Wanderung ohne gute Sicht zu machen wäre verrückt. Da sich also auf unserer Seite kein lohnenswertes Ziel anbietet fahren wir hoch nach Erjos und über den Pass Puerte de Erjos weiter bis nach El Molledo kurz hinter Santiago del Teide. Hier beginnt die Wanderung zum Risco Blanco. Das Wetter ist zwar gut, aber ein starker Wind lässt uns an der Sinnhaftigkeit dieser Wanderung zweifeln. Also fahren wir weiter bis la La Arena, wo wir früher Urlaub machten. Von La Arena aus gehen wir den Wanderweg nach Alcalá. Der Weg wird jedes Jahr verbessert und verschönert, aber all die Anstrengungen zählen wenig, wenn die Natur ihre Kräfte zeigt. Kurz vor Alcalá haben sich meterhohe Felsteile gelöst und der schöne Weg seine Verwund Jahrbarkeit offenbart. In Alcalá genehmigen wir uns einen schnellen Barraquito, bevor es wieder zurück nach La Arena geht. Beim Mercadona ergänzen wir noch unsere Vorräte und getankt wird auch noch. Bei uns kostet der Liter Super 95 derzeit 1,09 Euro. 
 
 


19.11.2022 - Schlechtwetter
In der vergangenen Nacht hat es teils heftig geregnet und der Wind frischte auf. Heute morgen lies der Regen nach, aber der Wind blieb uns erhalten. Wir haben uns nach gut 2 Wochen wandern auch einmal einen Tag Ruhe verdient und den nehmen wir uns heute. 

20.11.2022 - noch immer Schlechtwetter
Naja, Schlechtwetter ist vielleicht der falsche Ausdruck. Der Wind jagt die Wolken vor sich her und manche Wolke regnet sich ab. Das geht aber so schnell, dass man nicht wissen kann ob in 3 Minuten die Sonne scheint oder ob es regnet. Und wenn es regnet dann kann das ganz schön heftig sein. Also bleiben wir heute auch noch zu Haus. Ab morgen soll es wieder besser werden - wir werden es sehen.

21.11.2022 - Parque Natural Corona Forestal
Das Wetter zeigt sich wieder von seiner freundlichen Seite und wir machen uns auf, einen Teil des Parque Natural Corona Forestal zu erkunden. Dieser Naturpark, der größte Teneriffas, erstreckt sich über ein Gebiet von über 46.000 Hektar. Eine unserer liebsten Wanderungen - jene in den Arenas negras - gehört auch zu diesem Naturpark, dem wir eigentlich bis heute wenig Aufmerksamkeit geschenkt haben. Wir fahren hoch auf ca. 1000 Meter und starten unsere Wanderung ganz nahe jener Straße, die zu den Arenas negras hochführt. Das gesamte Gebiet ist durch unzählige Forststraßen erschlossen, welche hauptsächlich zum Zwecke der Brandbekämpfung angelegt wurden. Wir wandern ca. 2 1/2 Stunden durch den Forst und das Auge wird nicht abgelenkt durch besondere Ausblicke. So nimmt man  die kleinen Wunder der Natur wahr, an denen man sonst nur vorbei läuft. So z.B. das frische Grün junger Pflanzen, die türkisfarbenen Triebe der jungen Kanarenkiefern, die einzigartige Färbung der vom Feuer ziselierten Rinde der Bäume, die Pilze und die neuen Triebe, welche aus einer verkohlten Kiefer sprießen. Ganz nebenbei entdecken wir einen wunderbaren Wanderweg der hochführt zu den Arenas negras. Wir werden zukünftig nicht mehr mit dem Auto hochfahren, sondern den Aufstieg zu Fuß unternehmen. 
 
 
 
 

22.11.2022 - Der Weg ist das Ziel - oder umgekehrt?
Um es kurz zu machen: wir wollen heute wieder einmal zum Edu zum Essen. Von Las Aguas aus kann man in einer knappen Stunde auch hingehen. Also verbinden wir das Nützliche mit dem aufkommenden Hunger und wandern von Las Aguas zur El Rincón de Edu. Obwohl wir erst insgesamt 2 mal hier waren, werden wir empfangen wie alte Stammgäste. Dass Eva und Miguel gute Freunde von Edu sind trägt natürlich dazu bei. Wir bestellen einmal Schweinskotelette und einmal Carne Fiesta und sind total begeistert. Dass der Liter vom guten Roten zur Stimmung beiträgt soll nicht geleugnet werden. Das Wetter trübt sich langsam ein und wir machen uns schnell auf den Rückweg.
 
 
 

23.11.2022 - Putztag
Eva hat für heute wieder einen Putztag ausgerufen und das bedeutet für uns nur ja nicht im Weg rumstehen. Kurz vor 10 Uhr verlassen wir unsere Wohnung damit Eva sich austoben kann. Da das Wetter eher unbeständig ist fahren wie nach Los Silos im Nordwesten der Insel. Wir sind den Weg schon so oft gegangen und dennoch macht uns jedes Mal wieder Spaß bis zum El Rayo Buenavista del Norte zu marschieren. Nach 2 Stunden sind wir wieder beim Parkplatz und fahren zur Terracita Kabraloca, jenem kleinen Lokal das einer Chilenin und ihrem Mann gehört. Bei der Heimfahrt kaufen wir noch schnell Brot und Wasser. Zu Hause erwartet uns ein großer Früchtekorb, Kekse und eine wohlriechende saubere Wohnung.
 
 

24.11.2022 - Icod de los Vinos und Garachico
Das Wetter weiß heute morgen nicht so richtig, in welche Richtung es sich entwickeln wird. Für eine große Bergtour ist es uns zu unsicher und so kommen wir auf die Idee, unseren Nachbarort Icod de los Vinos einen Besuch abzustatten. Icod zählt  mit gut 23.000 Einwohnern zu den größeren Städten der Insel. Das Gemeindegebiet ist fast 100 km² groß, der alte Ortskern jedoch ist beträgt gerade mal ca. 250 x 200 Meter. Also kein Wunder, dass sich hier Tourist an Tourist reiht. Icod ist in erster Linie bekannt durch den alten Drachenbaum, dessen Alter ursprünglich einmal auf über 3000 Jahre geschätzt wurde. Mittlerweile gibt es deutlich bessere Messmethoden und  die Wissenschaft geht heute von einem Alter von 400 Jahren aus. Um den Baum von nächster Nähe zu betrachten müsste man 5 Euro Eintritt bezahlen - wir belassen es beim Blick von der gegenüberliegenden Straßenseite. Wir bummeln noch ein wenig durch die Altstadt, die nicht zu überzeugen weiß. Nach einer knappen Stunde  fahren wir weiter nach Garachico. Wir sind schon x-mal dagewesen und werden sicher noch x-mal herkommen. Das Nest gefällt uns einfach. Natürlich auch sehr touristische aber bei weiten nicht so konzentriert wie in Icod. Das letzte Bild ist aus Garachico. Wir kehren kurz in der Tasca Restaurante Los Pinos auf eine Portion Chopitos ein, so als  Snack zum Weißwein. Einfach perfekt.
 
 
 
 

25.11.2022 - Von Ruigómez nach Erjjos und ein Stückchen weiter
Was für ein herrlicher Tag! Die Sonne lacht vom Himmel und die Temperatur ist sehr angenehm. Wir fahren hoch nach Ruigómez und wandern nach Erjos. Natürlich nicht auf der Straße sondern über kleine, versteckte Pfade. Die Natur ist überwältigend. Immer wieder müssen wir innehalten um diese Pracht zu verinnerlichen. Kurz vor Erjos wird dann der Pfad auch noch ein bisschen anspruchsvoll, sprich steil. In Erjos steigen wir noch hoch zum Wandereg Monte del Agua. Als wir letztens die Höhenwanderung bei Erjos machten, haben wir gesehen, dass dieser Wanderweg noch weiter geht. Diesen Teil müssen wir uns natürlich auch noch ansehen. 
 
 
 
 
 

26.11.2022 - Montaña Chinyero - die große Runde
Bei besten Wetterbedingungen - und die sind wirklich wichtig - machen wir uns auf die große Runde rund um den Vulkan Chinyero. Länge der Strecke ca. 17km, Höhenmeter insgesamt ca. 900, Dauer knapp 4 Stunden. 
Der  Bericht erfolgt ausnahmsweise in Form einer kommentierten Fotostrecke.
Vom Parplatz beim Ecomuseum aus folgen wir der Pista del Pino Loro bis zum Fuße des Montaña de los Riegos. Bis hierher ist der Weg flach bis leicht ansteigend.
 
 
Ab jetzt geht es bergauf durch den Kiefernwald. Wir wandern weiter um den Montaña de los Tomillos.
 
Die Beschilderung ist ausgezeichnet und verlaufen kann man sich eigentlich nicht. Was auf dem Schild allerdings nicht steht ist die Tatsache, dass die nächsten 2,3 km es ganz ordentlich in sich haben. Beim Montaña de las Flores macht man ordentlich Höhenmeter.
 
 
Geschafft! Der Montaña Chinyero ist eigentlich gar kein richtig Berg mehr, da er bei seinem letzten Ausbruch sein gesamtes Material herausgeschleudert hat. Die höchste Erhebung ist gerade einmal 30 Meter höher als unser Standort.
 
Wir wandern weiter und umrunden als nächstes den Montaña de la Cruz. 
 
Ab jetzt beginnt der Abstieg. Am ersten Bild sieht man den Montaña Bilma und davor das riesige Lavafeld das der Chinyero hinterlassen hat. Im Hintergrund sieht man die Insel La Palma, wo vor ca. 1 Jahr der Vulcan Cumbre vieja ausbrach. 
 
 
Es ist spät geworden und die Schatten werden schon länger. Jetzt haben wir noch eine knappe Stunde bis wir wieder beim Ausgangspunkt unserer Wanderung ankommen.
 

27.11.2022 - 1. Advent
Nach der doch recht fordernden Tour von gestern genehmigen wir uns heute einen Ruhetag. Wäsche waschen, Essen kochen, Ruhe geben. Dass heute bereits der 1. Advent ist nehmen wir hier nicht wahr. Den Bewohnern hier gilt die Aufmerksamkeit dem kommenden Dienstag und Mittwoch, denn da wird die Fiesta de San Andrés gefeiert. Das sind die Tage an denen die^ Weingüter den neuen Wein präsentieren. Da kann ein 1. Advent nicht mithalten.

28.11.2022 - Puerto de la Cruz
Gerti ist stets auf der Suche nach neuen kulinarischen Höhepunkten und findet im Internet eine kleine Bar in Puerto de la Cruz. Die Bar "El Camino" befindet sich auf dem Fußweg von La Paz nach Puerto und wirbt für ihre vielfältigen Tapas. Frühstück gibt’s von 8-12 und von 12-23 Uhr gibt es dann die Tapas. Wir sind gegen 12:30 vor Ort und der Kellner teilt uns mit, dass es mit den Tapas noch ein wenig dauern wird. So ca. 1/2 Stunde. Wir haben Zeit, bestellen uns eine Flasche Weißwein und warten geduldig. Gegen 1 frage ich dann noch einmal nach wie es jetzt mit dem Essen ausschaut und werde um weitere 10 Minuten vertröstet. Und dann kommen sie endlich, die Tapas. Das Wort Tapa bedeutet auf deutsch "Deckel". In früheren Zeiten legten die Wirte kleine Brotscheiben auf die Weingläser, um den Wein vor Fliegen zu schützen. Irgendwann gesellten sich dann zum Brot Oliven oder Sardellen und schon war der kleine Snack geboren. Heute werden Tapas meist als eine kleine Vorspeise serviert und werden auch "para compartir" (zum teilen) genannt. Hier im "El Camino" werden jede Menge dieser kleinen Schälchen auf einmal serviert. Meist steht unter dem oberen Schälchen noch eines darunter, in unserem Fall waren es in Summe 13 Stück. Dazu noch das übliche Brot mit Knoblauchmojo - da wird der Hungrigste satt. Zum Dessert noch einen Barraquito. Was will man mehr. Als es dann ans Zahlen geht kann ich es kaum glauben: 1 Flasche Weißwein 5,90 €, die riesige Portion Tapas 22,50 €, der Barraquito 1,80 €. Keine Frage, wir werden wiederkommen.
 
 

29.11.2022 - Arenas negras von unten
In den Morgenstunden ziehen vom Atlantik her Wolken herein. Das bedeutet, dass im Laufe des Tages sich diese an der Nordseite stauen werden und erst über ca. 1000 m mit Sonne zu rechnen ist. Wir entscheiden uns für die Arenas negras und zwar von dem kleinen Wanderweg aus, den wir am 21.11. entdeckt haben.
Heute wieder als Fotostrecke:
Wir starten unsere heutige Wanderung in der Nähe von La Montañeta. Es geht durch den Wald stets bergauf bis wir nach ca. 300 Höhenmetern die Arenas Negras erreichen.
 
 
Hier heroben sind wir wieder in vertrautem Gelände, da kennen wir jeden Weg.
 
Naja fast jeden. Wir haben eine Abzweigung übersehen und der Versuch, auf dem Canal de  Vergara (Wassergerinne) weiterzukommen, scheitert.
 
Wieder am richtigen Weg angekommen umrunden wir dieses Mal im Uhrzeigersinn den Montaña Negra.
 
 
 
Die Wolkenfront nähert sich unausweichlich und kurz bevor wir wieder den Parkplatz erreichen hüllt der Nebel den Wald langsam ein.
 

30.11.2022 - Garachico - San Pedro
Heute ist kein Wanderwetter. Der Himmel ist bewölkt, es regnet nicht, die Temperatur liegt bei 23 Grad und der Wind ist teilweise böig. Da wir sowieso unsere Vorräte auffüllen müssen, nutzen wir den heutigen Tag zu einem kleinen Ausflug nach Garachico. Der Ort ist einer der ältesten der ganzen Insel. Bereits 1496 wurde der Ort gegründet. Im 16. und 17. Jahrhundert entwickelte sich Garachico zum wichtigsten Hafen Teneriffas. 1645 war das erste Schicksalsjahr in einer Folge von Katastrophen, als durch eine gewaltige Sturmflut ca. 80 Menschen getötet und 40 Schiffe versenkt wurden. Für Handel und Wohlstand wirkten sich auch die Unruhen von 1666 negativ aus, als gegen die englischen Kaufleute aufgebrachte Einheimische die im Hafen von Garachico zur Verschiffung bereitstehenden Weinfässer zerschlugen. 1697 wütete eine Feuersbrunst in der Stadt und zerstörte über hundert Häuser. Das Ende Garachicos als Handelszentrum kam aber am 5. Mai 1706 mit dem Ausbruch des oberhalb des Ortes gelegenen Montaña Negra (Volcán Garachico), in dessen Verlauf die Lavamassen den Hafen Garachicos zum größten Teil verschütteten. Allein die Kirche und das Kloster San Francisco aus dem 16. Jahrhundert, die ältesten Gebäude des Ortes, an der Plaza Glorieta de San Francisco, wurden von den Lavamassen verschont. Danach zogen die Händler nach Puerto de la Orotava, dem heutigen Puerto de la Cruz. Viele Einwohner verarmten und wanderten in die damaligen spanischen Kolonien jenseits des Ozeans aus. Heute lebt der Ort mit seinen ca. 5000 Einwohnern vom Tourismus. Im Jahr 2021 wurde Garachico in die offizielle Liste der schönsten Dörfer Spaniens (Pueblos más Bonitos de España) aufgenommen. Nur 1 km entfernt und 120 m höher liegt das Dorf San Pedro mit seiner kleinen Kirche, die heute einmal offen ist. Die Pfarrgemeinde feierte im Jahr 2015 ihr 500 jähriges Bestehen. Wir feiern heute unseren 5. Geburtstag. Exakt heute vor 5 Jahren mussten wir in Südafrika um unser Leben bangen. Da kann es nicht schaden in der Kirche eine Kerze anzuzünden. Am Rückweg kaufen wir beim Mercadona in Icod noch ein und zu Hause basteln wir uns ein Reisfleisch.
 

1.12.2022 - Der Weg Wirt ist das Ziel
Bei unserem letzten Aufenthalt auf Teneriffa ist mir einmal Miguel (Mann von Eva) über den Weg gelaufen und der hatte verführerisch duftende gegrillte Hühnchen bei sich. Die hatte er beim Restaurante El Arado in Vera Alta, einen Ortsteil von San Juan de la Rambla geholt. Laut Eva ist das Lokal sehr gut. Also machen wir uns heute auf den Weg dorthin. Wir parken ein wenig unterhalb des Lokals direkt neben dem Barranco Ruiz. Irgendwie kommt man sich hier vor wie in einer andere Welt. Nirgendwo haben wir so viele Spinnweben auf der Vegetation gesehen wie hier. Dass sich alle Vögel der Umgebung auf einer Stromleitung versammeln, obwohl es hier massenhaft Stromleitungen gibt, ist uns auch unerklärlich.  Als wir dann gegen 12:30 Uhr ankommen sind wir fast die einzigen Gäste. Naja, ein Einheimischer geht nicht vor 2 zum Mittagessen, wenn er dies während der Woche überhaupt tut. Lizzy, die Bedienung freut sich etwas zu tun zu haben und bringt uns zunächst einmal 2 herrlich frische Biere. Unsere Auswahl fällt auf Grillhähnchen und einen Rindfleischeintopf nach andalusischer Art. Leider sind beide Gerichte nur von Freitag bis Sonntag erhältlich. Also bestellen wir als Vorspeise gegrillten Käse und als Hauptspeise gegrilltes Rinderfilet mit Beilagen.. Das Rinderfilet ist zwar ein Entrecote und wird hier wie üblich vom Koch vorgegrillt, aufgeschnitten und man kann es sich dann ganz nach Wunsch auf dem Tischgrill selbst garen. Dazu gibt es Pommes Frites, die besten die wir bis jetzt auf Teneriffa hatten und Pimientos de padrón frito. Dazu noch ein sehr guter Rotwein und zum Abschluss ein Schnaps vom Haus. Mit 62 Euro nicht gerade billig, aber Fleisch ist doch merklich teurer geworden. Den nächsten Besuch werden wir an einem Wochenende einplanen, da gibt es dann auch Eintopf und Hühnchen.
 
 
 

2.12.2022 - Wetterkapriolen
Was das Wetter anbelangt, ist und bleibt Teneriffa für mich ein Buch mit sieben Siegeln. Für heute hatten wir uns mit Eva verabredet um eine gemeinsame Wanderung oberhalb von Santa Úrsula zu unternehmen. Die gestrige Wettervorhersage sagte Regen voraus. In den Morgenstunden beginnt es bei uns zu regnen und ein Blick auf die Webcam von Santa Úrsula sagt mir, dass das heute nicht möglich sein wird. Eva teilte uns gestern mit, dass es bei der Wanderung zunächst einmal steil bergauf gehen wird und dass, falls der Weg nass ist, wir hier bei Nässe nicht hochgehen sollten. Es kann dann sehr rutschig sein. Also verschieben wir heute die Wanderung auf unbestimmte Zeit. Auch bei uns herrschen tief hängende Wolken vor, doch plötzlich lichtet sich der Himmel und es sind kaum mehr Wolken zu entdecken. Wir fahren nach Puertito de los Silos am nordwestlichen Ende der Insel, wo das Wetter meist recht gut ist. So auch heute. Die Sonne strahlt vom Himmel und beschert uns eine nette Wanderung. Bei der Rückfahrt machen wir einen kurzen Stopp in Garachico um ein Eis zu essen. Binnen Minuten schlägt das Wetter um und wir schaffen es gerade noch bis zum Auto ohne nass zu werden. Nach dem letzten Tunnel bei Garachico scheint wieder die Sonne. In Icod de los Vinos, nur einen Katzensprung entfernt von Garachico, regnet es wieder und als wir zu Hause ankommen ist auch hier der Himmel wolkenverhangen. Das ist das Wetter Teneriffas. 

3.12.2022 - Samstag - Markttag
Seit der Nacht regnet es ohne Unterbrechung. Mal mehr, mal weniger. Wenn man sich die Wetterbilder genauer anschaut findet man schnell den Schuldigen. Einmal mehr sind die Azoren die Wetterküche Europas. Von Westen kommen feuchte und kalte Luftmassen von Amerika, gleichzeitig schickt uns Grönland sehr feuchte polare Kaltluft. Zusammen mit der warmen Luft aus Nordwest Afrika bildet sich über dem kleinen Archipel der Azoren ein Tiefdruckgebiet, welches sich entgegen dem Uhrzeigersinn bewegt und kontinuierlich mit kalter und feuchter als auch mit warmer und trockener Luft gefüttert wird. Der Innere Bereich mit den meisten Niederschlägen befindet sich derzeit im Gebiet der Insel Madeira. Wir liegen derzeit am äußeren Rand dieses Tiefdruckgebietes, ca. 500 km südlich von Madeira. Mal abwarten was da noch alles auf uns zukommt. Wir fahren nur schnell zu Agrarmarkt, kaufen Bananen, Käse und Kuchen und igeln uns dann in unsere Wohnung ein. 

4.12.2022 - Wir sind schon einen Monat hier
Eigentlich kommt es mir so vor als wären es bestenfalls 2 Wochen. Wir haben fast jeden Tag  so tolle Erlebnisse, dass die Zeit einfach so verfliegt. So auch heute. Obwohl wir ja am Rande dieses riesigen Tiefdruckgebietes sind, heißt das nicht, dass es permanent schlechtes Wetter haben muss. Heute scheint die Sonne, der Wind hat aufgefrischt und kommt völlig unüblich aus Westen. Heute, Sonntag, ist die ganze Insel auf den Beinen und so fahren wir nach Puertito de los Silos, wo erfahrungsgemäß nicht ganz so viele Leute sind. Die sonst meist relativ ruhige Brandung zeigt sich heute von einer völlig anderen Seite. Das Tiefdruckgebiet sendet seine Ausläufer in Form von hohen Wellen nach Teneriffa. Sehr eindrucksvoll. Am letzten Bild sieht man das rein touristische Puertito de los Silos, das einfach so für die Zweitwohnbesitzer und Touristen an die Küste gebaut wurde. 
 
 

5.12.2022 - Arenas negras und Garachico
Seit nunmehr einer Woche wohnt in der Nachbarwohnung eine Frau Namens Naomi. Gebürtig in der Elfenbeinküste, lebt jetzt in Strasbourg. Laut Eva möchte sie einmal völlig abschalten und wir bekommen sie selten zu Gesicht. Gestern wollten wir sie einladen, uns auf unsere Wanderung zu begleiten, aber als wir losgingen waren bei ihre noch alle Vorhänge zu. Als wir heimkamen trafen wir sie und und fragten, ob sie morgen einen Ausflug mit uns machen möchte. Sie war sofort begeistert und so machten wir uns heute Vormittag auf den Weg zu den Arenas negras. Leider ist das Wetter immer noch recht unbeständig und als wir beim Parkplatz ankamen begann es zu regnen. Wir fuhren deshalb mit dem Auto hoch, in der Hoffnung, dass es oben besseres Wetter hat. Und so war es auch. Wir konnten unsere Wanderung bei guten Bedingungen machen und Naomi besser kennen lernen. Nachdem sie ihre Scheu verloren hat wurde es ein recht lustiger Tag. Am Heimweg besuchten wir noch Garachico und kauften ein paar Sachen ein. Wir verstehen und recht gut mit ihr und werden noch öfters Wanderungen mit ihr unternehmen.
 
 

6.12.2022 - Essen bei Edu
Das Wetter hat sich stabilisiert, zumindest für heute. Ab morgen sind landesweite Gewitter angesagt. Wir wollten schon seit längerem wieder einmal zum Edu essen gehen und da Naomi laut eigenen Aussagen noch nie kanarisches Essen probiert hat, nehmen wir sie einfach mit. Normalerweise gehen wir den Weg in einer knappen 3/4 Stunde, aber mit Naomi im Schlepptau dauert es doch etwas länger. Da wird wirklich alles im Bild und auf Video festgehalten. Und eine Freude hat sie dabei wie es nur Afrikaner können. Da werden 45 jährige Frauen zu Kindern.  Beim Edu ist heute richtig was los. Jede Menge Einheimische bevölkern den Gastgarten und wir bekommen wie immer unseren Tisch 17. Braver Eduardo. Das Essen ist wie immer ein Hammer. Das Carne fiesta zum niederknien, der Rote mundet und wir lassen es uns richtig gut gehen. Als Dessert noch einen Queso asado mit Bananen und Honig und das alles - für 3 Personen - um 40,00 Euro. Der Rückweg dauert auch wieder ein bisschen länger, da die beim hingehen übersehenen Einzelheiten noch fotografiert und gefilmt werden müssen. Für morgen hat Eva eine Reinigung angesagt.
 
 
 

7.12.2022 - Schlechtwetter Programm
Wie vorhergesagt ist das Schlechtwetter pünktlich eingetroffen und versorgt die ganze Insel mit ordentlich Regen. Normalerweise verkriechen wir uns dann im Bett und bleiben solange drin bis die Sonne wieder scheint. Heute jedoch kommt Eva zum putzen und so müssen wir, ob wir wollen oder nicht, das kuschelige Bett verlassen. Wir fahren in die Nähe von Puerto de la Cruz, genauer gesagt in riesige Einkaufszentrum Centro Comercial La Villa. Der Konsumtempel ist so groß, dass man da schon ein paar Stunden totschlagen kann. Zuerst besuchen wir Zara. Wie üblich bleibt es beim schauen, denn die Fummel gefallen nicht. Kurz mal rein beim Al Campo, der größte Supermarkt den wir kennen. Auch hier bleibt es beim schauen, gekauft wird nichts. Wir bummeln durch das Zentrum und werden zum ersten Mal so richtig mit Weihnachten konfrontiert, als wir vor dem gewaltigen Christbaum stehen. Weiter geht es mal nach links, mal nach recht schauend bis wir bei einem Sportartikelladen vorbeikommen. Bei Gertis Wanderschuh löst sich langsam die Sohle auf und der wird wohl, obwohl deutsche Markenqualität und sündteuer, nicht mehr lange halten. Und das nach ca. 25 Wanderungen. Wir schlendern durch den Sportartikelladen und siehe da, die haben auch Wanderschuhe für Damen. Die Auswahl ist nicht riesig - genau genommen ist es nur ein Modell - doch das besticht durch sein robustes Aussehen, die gute Passform und nicht zuletzt durch seinen Preis. Da ich ja jahrelang in der Schuhbranche tätig war, weiß ich sehr gut auf was ich achten muss und ich kann beim besten Willen nichts negatives an dem Schuh entdecken. Den Schuh gibt es sowohl als halbhohen Schuh als auch als knöchelbdeckendes Modell. Angesichts des äußerst günstigen Preises nehmen wir beide. Eine Mütze für mich ist auch noch drin und wir sind froh einen so guten Kauf getätigt zu haben. Am Heimweg machen wir noch einen kurzen Stopp in San Juan de la Rambla und kehren auf einen kleinen Snack bei der  Tabaiba by Casa Teo ein. Unser Auto muss auch wieder einmal betankt werden und das geht mittlerweile für 99 Cent den Liter. Morgen soll das Wetter wieder besser sein und Eva hat uns gebeten, die Naomi mitzunehmen, damit sie die Wohnung putzen kann. Wir werden dann mit ihr nach Puerto fahren um ihr die Stadt zu zeigen. 


8.12.2022 - Puerto de la Cruz
Pünktlich um 10 Uhr machen wir uns mit Noémi auf den Weg nach Puerto de la Cruz und so kann Eva ungestört arbeiten. Wir parken im Ortsteil La Paz und gehen zunächst zum Aussichtspunkt beim Camino de la Costa. Beim  Hotel Best Semiramis geht es dann weiter auf dem Paseo de la Costa bis dieser beim Mirador La Paz / Ermita de San Amaro zum Camino San Amaro wird. Wir queren die Straße und gehen auf schön angelegten Fußgängerwegen weiter bis wir die TF-312 erreichen. Ab hier geht es bergauf. Immer der Calle Bélgica folgend erreichen wir wir die Calle Suiza und so schlussendlich den Taoropark. Vorbei an der  Sociedad de la Iglesia Anglicana führt uns der Weg zum alten Taoro Hotel, das anscheinend dem Verfall preisgegeben ist. Wir gehen weiter in die Altstadt und kehren bei Arcón Tapas ein. Hier gibt es sehr gute Tapas, allerdings wird das Lokal wohl gegen Mitte 2023 schließen. Wir wandern weiter durch die Altstadt bis zum Meer und bummeln an der Promenade entlang in östliche Richtung. Beim Café David Rodriguez kehren wie noch auf einen Barraquito ein und nehmen dann die letzten Höhenmeter nach La Paz in Angriff. 
 
 
 
 
 
 

9.12.2022 - El Palmar
Als wir heute Früh aus dem Fenster sehen, hat der Teide eine beeindruckende Wolkenhaube. Ich frage Eva was das bedeutet und sie sagt mir, dass die alten Leute sagen, dass wenn so eine Wolkenhaube auf dem Teide ist, ist im Süden das Wetter schlecht. Betrifft uns also nicht. Wir fahren mit Noémie nach El Palmar und machen die bekannte Wanderung. (siehe 10.11.2022) Das Essen bei der Bodegón Patamero ist heute wieder wie gewohnt genial und lassen den Ausreißer von vor einem Monat vergessen lassen. 
 
 
 
 
 


10.12.2022 - Buenavista del Norte
Es ist warm. Sehr warm. In Buenavista del Norte hat es fast 25 Grad. Die Luftfeuchtigkeit gleicht der einer Saune. Trotz der hohen Temperatur kondensiert das Wasser an den Bäumen. Erstaunlich. Wir wandern zunächst in östliche Richtung, immer an Golfplatz entlang. Das Meer ist kaum bewegt und Noémie muss natürlich alles im Bild festhalten. Am Ende des Golfplatzes machen wir kehrt und gehen jetzt nach Westen. Bei der Playa Las Mujeres hören wir plötzliches Trommeln. Da muss was los sein, da müssen wir hin. Nur ein paar Meter weiter hat sich eine Gruppe von Perkussionisten versammelt die so richtig Gas geben. Am Charco Las Mujeres machen es sich ein paar Badegäste gemütlich. Falls die Wettervorhersage für morgen Recht behält starten wir die Königsetappe "Teide".
 
 
 
 
 
 


11.12.2022 - Teide
Der Wetterbericht hat standgehalten und wir fahren bei Kaiserwetter über La Laguna hoch zum Teide. Wir bleiben an allen möglichen Stellen stehen um die Ausblicke zu genießen und um ein bisschen zu wandern. Es ist relativ viel los, ist ja aber bei diesem Traumwetter am Sonntag nicht anders zu erwarten. Zum ersten Mal haben wir alle Nachbarinseln gesehen: La Gomera, El Hiero, La Palma und Gran Canaria. Nur Lanzarote und Fuertoventura blieben uns verborgen, das sie zu weit weg liegen und zu flach sind.
 
 
 
 
 
 
  



12.12.2022 - Charco del viento
Das Wetter heute ist außergewöhnlich. Die Temperatur liegt bei ca. 25 Grad und die Luftfeuchtigkeit nähert sich den 100%. Warme, extrem feuchte Luft. Es bedarf keiner großen Anstrengung um zu schwitzen. Wir machen uns auf den Weg in unseren Nachbarort Santa Catalina und wandern zum Charco del viento. Obwohl es heute wirklich windstill ist und dementsprechend auch keine starke Brandung vorherrscht ist es nicht ratsam baden zu gehen. Der Charco scheint seinen eigenen Gesetzen zu unterliegen. Wieder zu Hause gibt es heute Fusionsküche. Ich fusioniere spanische Papas arrugadas mit bayrischen Bratwürsten und siehe da - es schmeckt. 

13.12.2022 - Los Silos und Garachico
Die Hitze hat uns heute noch einmal im Griff. Die Temperaturen klettern in Norden auf bis zu 29 Grad, 8 Grad mehr als der Durchschnitt. Wir beschließen daher erst am späteren Nachmittag nach Los Silos zu fahren, den Weg zum El Rayo zu gehen und bei der Heimfahrt in Garachico uns die Weihnachtsbeleuchtung anzusehen. Gesagt, getan.
 
 
 

14.12.2022 - unplanmäßiger Ruhetag
Eigentlich wollten wie heute nach Puerto fahren um ein wenig am Strand zu bummeln und danach unsere Einkäufe erledigen. Dazu kam es aber nicht. Was war passiert? Als wir gestern in Los Silos waren, ist Gerti beim Heimweg auf dem losen Geröll ausgerutscht und hingefallen. Dabei hat sie sich an der linken Hand eine Schürfwunde zugezogen. Schürfwunden sind so ungefähr das Letzte was man braucht. Keine richtig schlimme Sache, dauern aber ewig lang bis sie abgeheilt sind und tun weh. Nach fachärztlicher Erstversorgung durch Dr. Klaus  war zwar die Wunde soweit versorgt, aber natürlich ist das Schmerz sehr hinderlich beim einschlafen. Also war es für Gerti eine mehr oder weniger schlaflose Nacht. Somit wurden die für heute geplanten Aktivitäten auf morgen verschoben. Am frühen Nachmittag kam dann auch noch der erwartete Wetterwechsel. Ab morgen soll es dann nur mehr so um die 22 Grad haben. 

15.12.2022 - Puerto de la Cruz
In der Nach auf heute gab es die erwartete Wetteränderung. Es ist bewölkt und die Temperatur der Jahreszeit angemessen bei 22 Grad. Wir fahren nach Puerto und gehen an den westlich gelegenen Stränden spazieren. Playa Maria Jiménez, Playa Chica und Playa del Castillo sind die drei zusammenhängenden Stadtstrände. Großzügig angelegte Wege verbinden die Strände miteinander und Gartenanlagen und Gaststätten laden zum Verweilen ein. Danach fahren wir zum Al Campo und danach noch zum Mercadona, wo wir unsere Vorräte im Hinblick auf die Weihnachtsfeiertage vervollständigen. Wieder zu Hause gehen wir noch runter zu unserem Restaurante Tigaray auf eine Pizza. 
 
 
 



16.12.2022 - Mirador de La Corona
Für heute haben wir uns lediglich den Mirador de La Corona und die anschließende kleine Wanderung nach Westen in Richtung Fuente del Bardo vorgenommen. Es ist kühler geworden. Bei knapp 15 Grad marschieren wir gut 1 1/2 Stunden. Bei der Rückfahrt parken wir beim oberen Parkplatz des Barranco Ruiz und gehen die 1,5 km hinunter zum Restaurante El Arado. Obwohl uns letztes Mal versichert wurde, dass es ab Freitag immer Hähnchen und Eintopf geben soll bleibt auch heute unser Wunsch unerfüllt. Wir werden hier wohl nicht mehr einkehren.
 

17.12.2022 - keine besonderen Vorkommnisse
Irgendwie haben wir heute keinen besonderen Elan. Wir fahren nur kurz runter zum Bauernmarkt und besorgen uns Bananen und Orangen. Wieder zu Hause machen wir uns was zu essen und setzen uns dann ein wenig zusammen mit Noémie an den Pool. Die Sonne scheint, es ist angenehm warm und wir plaudern. So gegen 4 Uhr verschwindet dann die Sonne hinter den Wolken und wir verziehen uns in unser Apartment. Morgen werden wir wieder aktiv sein, versprochen!
Jetzt hätte ich es fast vergessen, heute eröffnete Gerti ihren Friseurladen.


18.12.2022 - Einmal mehr die Höhenwanderung bei Erjos
Bei perfektem Wetter machen wir uns auf zur Höhenwanderung nach Erjos. Obwohl es Sonntag ist treffen wir nur ein paar Einheimische. Die Wanderung ist immer wieder atemberaubend. Den allerletzten Teil müssen wir leider auslassen, weil pünktlich um 13 Uhr der Nebel vom Meer herüberzieht. In der Ortschaft treffen wir noch auf einen Holzmann (Schneemänner gibt es hier nicht) und wer mir sagen kann was Gua Gua heißt, der hat was gut bei mir.
 
 
 
 
 


19.12.2022 - Las Escaleras
Da Eva heute wieder einen Putztag ausgerufen hat schnappen wir uns Noémie und fahren nach Los Silos. Von hier gehen viele Wege hinauf in die Bergwelt, einer davon zu den Escaleras, den Stufen. Dieser Weg ist eigentlich gar kein richtiger Wanderweg, sondern stammt noch aus den Zeiten, wo Wasserwächter laufend die Wasserleitungen kontrollieren mussten. Heute ist das nicht mehr notwendig und der Weg ist fast zugewachsen. Das Faszinierende an der Wanderung ist, dass man sich wirklich mitten in der unglaublich abstrakten Felslandschaft bewegt. Die Felswände steigen überall senkrecht in die Höhe und nur selten dringt hie und das Sonnenlicht herein. Der Weg selbst ist etwas anspruchsvoller, da er wirklich über Stock und Stein geht, teilweise hohe Steine zu überwinden sind und da es hier immer feucht ist besteht auch stets die Gefahr auszurutschen. Aber wir meister alle Hindernisse unbeschadet und gelangen so zum Ziel der Wanderung, den Stufen. Wie durch ein Nadelöhr bewegt man sich durch den Fels und könnte auf der anderen Seite auch noch weiterwandern, aber das machen wir vielleicht ein anderes Mal. Wandern macht hungrig und wir fahren hoch nach Las Lagunetas zur Bodegón Patamero auf ein Carne Cabra. Frisch gestärkt legen wir noch einen kurzen Stopp in La Caleta de Interián ein und genießen die milde Sonne. Erst um 18:00 Uhr sind wir wieder zu Hause.
 
 
 
 
 
 

20.12.2022 - Fernando
Heute gibt es für Johanna einen wichtigen Termin wahrzunehmen. Wie jede Frau möchte natürlich auch sie an den bevorstehenden Feiertagen besonders hübsch aussehen und deswegen begibt sich in die bewährten Hände von Fernando. Fernando ist der Inhaber des Frisiersalons L&L Peluquero, welcher praktischer weise seinen Friseurladen nur wenige 100 Meter von unserem Quartier entfernt hat. Noémie und ich besorgen zwischenzeitlich noch die letzten Lebensmittel für Weihnachten. Nach gut 2 Stunden ist Gerti wieder bei uns und nicht nur sie ist mit dem Resultat zufrieden. Ein guter Mann der Fernando.
 
21.12.2022 - Los Carrizales
Das Wetter ist prächtig und wir fahren nach Los Carrizales, welches im Westen der Insel liegt, etwas nördlich von Masca. Die Wanderung gehört zu den Highlights des Westens und die wollen wir Noémie nicht vorenthalten. Wandern macht hungrig und wir beehren einmal mehr die Bodegón Patamero. Dieses Mal probieren wir Kabeljau in Zwiebelsauce sowie Schweinefilet vom Grill. Fazit: in Zukunft bleiben wir wieder bei Carne cabra und Hähnchen.  
 
 
 
 

22.12.2022 - Rundwanderung beim Montaña Tomaseche
Da ab dem 25.12. schlechteres Wetter vorhergesagt ist, nutzen wir den heutigen Tag für die schöne Rundwanderung hoch über dem Valle de arriba. Zunächst gehen wir einmal halb herum um den Berg und biegen dann ab zu dem Lavafeld des Montaña Chinyero. Der Ausbruch des Chinyero war im November 1909 und wie durch ein Wunder wurde die darunter liegende Ortschaft Valle de arriba verschont. Aus dieser Zeit stammt die kleine Gedenkstätte am Ende des Lavastroms. Wieder zu Hause koche ich noch schnell das Gulasch für den heiligen Abend. Für morgen hat uns Eva samt Familie zu einem Ausflug nach Erjos eingeladen mit anschließendem Essen. 
 
 
 
 
 

23.12.2022 - Las Aguas und Rincon de Edu
Eigentlich wollten wir heute eine Wanderung mit Eva und ihrer Familie unternehmen. Am Morgen teilte Eva mir mit, dass sie leider absagen muss, da sowohl sie als auch Sara sich gestern Abend den Margen verdorben haben. Also kehren wir zu unserem ursprünglichen Plan zurück und machen uns gegen Mittag auf den Weg nach Las Aguas. Wir gehen zu Edu zum Mittagessen und werden einmal mehr von seiner guten Küche verwöhnt. Am Rückweg legen wir noch einen kurzen Stopp in San Juan de la Rambla ein und gehen zum Charco de la Laja. Der Weg ganz nach unten ist immer noch gesperrt. Gut zu verstehen, wenn man sieht wie aus dem Nichts plötzlich große Wellen den scheinbar harmlosen Charco überfluten.
 
 
 
 

24.12.2022 Weihnachten
Heute schlafen wir uns lange aus, da auf der Todoo Liste lediglich unser gemeinsames Mittagessen mit Noémie steht und am Abend dann der Besuch von Eva und Miguel um auf Weihnachten anzustoßen. Das vor 2 Tagen gekochte Gulasch bekommt noch den letzten Schliff, die Nudeln sind schnell gekocht und schon ist alles vorbereitet. Am Pool haben wir ein gemütliches Plätzchen. Das Essen schmeckt und das anschließende Sonnenbad tut gut. Gegen 18 Uhr gesellen sich dann Eva und Miguel zu uns. Bei 2 Flaschen Sekt haben wir eine richtig gute Zeit und Eva und Miguel freuen sich sehr über unser kleines Mitbringsel. Anschließend sitzen wir noch mit Noémie zusammen bis uns kühlen abendlichen Temperaturen auffordern ins Bett zu gehen.
 
 

25.12.2022 - Santa Domingo - Santa Catalina - San Juan de la Rambla - Charco Viento - Santa Domingo
Eva und Miguel haben uns drei für heute Nachmittag zu einer Wanderung eingeladen. Zunächst jedoch heißt es für mich das Mittagessen zuzubereiten. Für heute habe ich einen delikaten Nudel/Thunfischsalat vorgesehen und schneide eine Stunde lang Zwiebeln, Paprika, Oliven und Essiggurken klein. Nudeln kochen, die sautierten Zwiebel und Paprika untermengen, Oliven, Gurkerl und Thunfisch dazugeben und abschmecken. Beim Abschmecken bemerke ich, dass wohl der Thunfisch nicht mehr ganz ok sein dürfte. Ich probiere noch ein paar Gabeln bis ich mit Sicherheit weiß, dass ich das grad so wie es ist in Klo schütten kann. Mein Magen verträgt viel, aber wenn schon mir schlecht wird dann kann ich das keinesfalls anderen  zumuten. Also wärme ich den Rest Gulasch von gestern auf und so haben Gerti und Noémie zumindest eine kleine warme Mahlzeit. Mir ist nicht nach Essen zumute. Mein Magen beruhigt sich wieder und so steht unserer heutigen Wanderung zusammen mit Eva, Miguel und Ángel nichts im Wege. Wir gehen direkt von zu Hause weg. Unser erstes Ziel ist Santa Catalina. Der Ort liegt etwas abseits der Hauptstraße und entpuppt sich als ein kleines Juwel. Wir überqueren den Baranco de los Palomos und gelangen so nach San Juan de la Rambla, dem Lieblingsdorf von Eva und Miguel. Miguel spielt den Fremdenführer und zeigt uns viele interessante Sachen. Nach einer kurzen Einkehr in einer Bar machen wir uns auf den Rückweg. Dieser führt über den Charco Viento zurück nach Santa Domingo - und das auf zum Teil abenteuerlich steilen Wegen. Die Dämmerung bricht herein und wir gehen die teilweise schmalen und sehr steilen Pfade im Licht der Handys. Als wir zu Hause ankommen ist es stockdunkel. Ein Erlebnis, das wir so schnell nicht vergessen werden.
 
 
 
 
 
 

26.12.2022 - Es regnet
Seit der vergangenen Nacht schüttet es wie aus Kübeln. Wir brauchen den Regen hier dringend, aber bitte nicht gleich in diesem Ausmaß! Miguel erzählte uns gestern, dass die Kavernen, in denen das Wasser gespeichert wird, schon ziemlich leer sind. Na, jetzt werden sie wieder gefüllt. Wir haben heute einen Tag zum relaxen. Die letzten 10 Minuten der gestrigen Wanderung hatten es in sich. Gut 200 Höhenmeter steil bergauf nach 4 Stunden wandern machen sich bemerkbar. Auch für morgen sind noch Niederschläge vorhergesagt, aber ab Mittwoch soll es mit dem Regen vorbei sein und die Temperaturen werden wieder ansteigen. Heute haben wir nur 16 Grad - brrrrr. 

27.12.2022 - Keine besonderen Vorkommnisse
Für Noémie ist heute der Tag ihrer Heimreise. Sie ist sehr traurig dass sie wieder heim muss, aber irgendwann ist der Urlaub halt zu Ende. Der Regen hat mittlerweile aufgehört, aber der Wind bläst noch heftig. Ein Tag zum zu Hause zu bleiben. Als die Wolken ein bisschen aufreißen präsentiert sich der Teide in seinem Wintergewand. Die Zufahrtsstraßen sind zwar offen, die Wanderwege jedoch geschlossen. Ok, bei Minusgraden und starkem Wind werden sowieso die Wenigsten wandern wollen. Statt Noémie sind jetzt 2 deutsche mit Baby im Nachbarapartment. Na das kann heiter werden.

28.12.2022 - Calima
Seit heute haben wir wieder einmal eine Calima. Warmer Wind aus der Sahara bläst den Sand über die Kanaren. Noch ist der Wind mit ca. 30 km/h relativ gering - hoffentlich bleibt es so. An eine Wanderung war heute wegen dem Wind nicht zu denken und deshalb fuhren wir nur nach Puerto um etwas zu essen und um unsere Vorräte zu ergänzen. Jetzt sind Kühl- und Gefrierschrank wieder voll und das neue Jahr kann kommen.

29.12.2022 - Garachico
Der Wind hat sich beruhigt und die Sicht ist schon etwas klarer. Vielleicht 1 oder 2 Tage noch und der Feinstaub ist verschwunden. Wir haben heute gar nichts Besonderes vor. Wir waren schon länger nicht mehr in Garachico - also nichts wie hin. Auf dem Weg dorthin machen wir einen kurzen Zwischenstopp in Buen Paso, einem Nachbarort. Unser Ziel ist der Playa las Gaviotas, der laut Karte über den Camino de Tazana erreichbar sein soll. Wie üblich gehen wir am Rand eines Barranco stets nach unten, aber bis zum Strand der Möwen kommen wir nicht. Ein massives Eisentor versperrt den Weg und ein Schild weist darauf hin, dass das hier privates Land ist. Dennoch ist der Spaziergang sehr interessant. Wieder einmal sehen wir, wie die Insulaner das Terrain urbar und fruchtbar machten und noch immer machen. Bevor wir weiterfahren erkunden wir noch ein wenig den Ort. Ruhig und beschaulich wie überall am Land. Eine Bar, ein Frisör, eine Autowerkstatt, ältere Herrschaften die auf einem Sessel vor der Tür sitzen und die Sonne genießen und für jeden Wanderer - so auch uns - immer ein freundliches Wort übrig haben. Glückliche Welt? Ich weiß es nicht. Die Leute sind bescheiden und freundlich. Vielleicht sind sie glücklicher als wir Zentraleuropäer, die vielfach ohne wahren Grund unzufrieden sind. Viele der alten Leute hier haben sicher ein hartes Leben hinter sich, ihre Freundlichkeit haben sie sich aber bewahrt. Wir fahren weiter nach Garachico, welches derzeit fest in der Hand von Touristen ist. Wir bummeln ein wenig durch die Gassen und kehren dann bei der Tasca Restaurante Los Pinos auf ein paar Chopitos und ein Glas Weißwein ein. Da wir rechtzeitig hier sind gibt es kein Platzproblem. Keine halbe Stunde später ist der Laden voll. Danach bummeln wir ein wenig am Meer entlang, gönnen uns noch ein Eis und fahren dann wieder gemütlich nach Hause.
 
 
 


30.12.2022 - Dies und das
Heute ist Putztag. Die Wettervorhersage ist nicht die allerbeste. Gegen Mittag ist Regen vorhergesagt. Also können wir keine größere Wanderung unternehmen. Wir fahren zunächst nach Puerto und anschließend nach Santa Ursula, wo wir uns mit 2 Schwaben treffen. Wir plaudern gut 2 Stunden bevor wir uns wieder auf den Heimweg machen. Die Wohnung ist wieder sauber und ich mache mich ans Kochen. Heute wieder einmal Bratwürstchen mit Arrugadas. Danach Siesta und das war es dann auch schon für heute. Ach ja, geregnet hat es nicht.

31.12.2022 - Sylvester
Genau heute vor einem Jahr waren wir in der Nacht oben am Teide und haben die Sterne bewundert. Wirklich schon wieder ein Jahr? Die Sonne scheint, es hat 23 Grad und es ist fast windstill. Wir fahren wieder einmal nach Los Silos und gehen an der Küste spazieren. Es ist Ebbe und die See ist sehr ruhig. Das erlebt man an dieser Ecke eher selten. Wir bummeln noch ein wenig durch den kleinen Ort und bewundern einmal mehr, was man aus Müll aus dem Meer alles machen kann. Der Vogel ist gut 3 Meter groß. Im kleinen Hafen wird noch geschwommen und wir erfreuen uns für heuer ein letztes Mal in Garachico an einem wunderbaren Eis. Zu Hause gibt es dann Dinner for two. Reglette auf Brot, Lachs, Seranoschinken, köstliche Oliven und eine Flasche vom süffigen spanischen Sekt. Wenn 2023 so weiter macht wie 2022 endet, dann soll es uns recht sein. Ach ja, den Jahreswechsel haben wir verpennt.