Kroatien - 2022 - 7.9. - 21.9.2022


Prolog 
Da wir seit unserer Rückkehr aus Teneriffa mehr oder weniger permanent mit unserer Gesundheit beschäftigt waren, ist aus den sommerlichen Wanderplänen leider nichts geworden. Umso mehr brauchen wir jetzt dringend einen Tapetenwechsel. Wir werden dieses mal nicht wie sonst in einem Rutsch durchfahren, sondern machen eine Übernachtung in Maribor/Slowenien.

7.9.2022 - Anreise nach Maribor
Die Anreise nach Maribor verlief sehr entspannt. Nach 3 1/2 Stunden erreichen wir die zweitgrößte Stadt Sloweniens. Wir checken schnell im Quartier ein und fahren weiter in die Stadt. Parkplätze findet man überall, allerdings sind diese kostenpflichtig. Nein, teuer sind sie nicht, aber beim Parkautomaten kann man nicht mit Karte zahlen und Kleingeld habe ich grundsätzlich nie dabei. Also muss ich erst einmal zu einer Bank um Kleingeld zu besorgen. Die Altstadt (Fußgängerzone) ist relativ unspektakulär, allerdings gibt es dort jede Menge Speiselokale. Eine Topadresse ist die "La Pizzeria". Der Kellner macht uns darauf aufmerksam, dass die Pizzen 45 cm groß sind, ausreichend groß für 2 Personen. Ja, die Pizzen sind nicht nur riesig sondern auch sehr gut. Dazu ein gutes Bier und das alles um 16,40 € für 2 Personen. Da kann man nicht meckern. Wir schlendern noch ein wenig durch die Stadt und besuchen auch den riesigen Stadtpark. Am Rückweg gehen wir noch einmal durch die Altstadt und kommen bei einer Konditorei vorbei. Für Gerti gibt es eine Cremeschnitte und für mich einen Cappuccino. Wir fahren zurück zum Quartier und lassen es gut sein für heute.

 

8.9.2022 - Anreise nach Pakoštane
Wir hatten eine sehr ruhige und erholsame Nacht hier in Maribor und nach einem sehr üppigem Frühstück machen wir uns auf den Weg nach Pakoštane. Bis zur Slowenisch/Kroatischen Grenze sind es nur mehr gut 40 km. Leider wird hier immer noch kontrolliert und wir stehen im Stau. Nicht all zu lange, aber ist das denn in einem vereinten Europa noch nötig? Wir kommen zügig voran, denn bis auf die Umgebung rund um Zagreb gibt es nur wenig Verkehr. Nach ca. der halben Strecke zweigt die Autobahn E71 nach Süden ab und man fährt für knapp 2 Stunden durch das menschenleere Hinterland Kroatiens. Wegen der Monotonie der Strecke sehr ermüdend. Aber nach insgesamt gut 4 Stunden haben wir unser Ziel erreicht und sind überrascht wie windig und schwül es hier ist. Wir laden schnell das Auto aus und dann nichts wie ab unter die Dusche. Danach geht es zu unserem Wirt "Pjaca". Unseren Kellner vom letzten Jahr gibt es noch und er scheint sich an uns zu erinnern. Kein Wunder bei den üppigen Trinkgeldern. Essen gut, Trinken gut, alles gut. Leider bläst heute ein kräftiger Wind aus Süd und so drehen wir beim Heimweg nur eine kleine Runde. Mal sehen was der morgige Tag bringen wird.

9.9.2022 - R.I.P 
Als ich heute Morgen wie üblich als erstes die Nachrichten lese, musste ich zur Kenntnis nehmen, dass die Queen Elizabeth II gestern Abend verstorben ist. Seit ich denken kann, war die Queen der feste Fels in der Brandung und aufgrund ihrer über 70 jährigen Amtszeit auch eine Ikone der europäischen Königshäuser. RIP Elizabeth.
In der letzten Nacht zogen ein paar Gewitter über Dalmatien und brachten etwas Abkühlung. Als wir gegen 10:00 Uhr zum Lebensmittelhändler gehen ist es schon wieder recht warm und schwül. Laut Wettervorhersage soll es so noch bis Sonntag bleiben. Wir haben heute mit Ausnahme des Besuches bei unserem Wirt nichts Größeres vor und machen es uns in unserer klimatisierten Wohnung gemütlich. Um den Appetit etwas anzuregen gehen wir runter an den Strand und checken einmal, wie viele Leute noch hier sind. Es werden schon weniger und am Wochenende dürfte es dann für uns passen. Vom Wirt „Pjaca“ gibt’s nichts Neues. Die Preise sind seit 3 Jahren unverändert, die Qualität ebenso. Ab dem 1.1.2023 wird die Kuna vom Euro abgelöst, was eine Teuerung von ca. 8-9% mit sich bringt. Im Vergleich zu Österreich sind die Preise moderat die Portionsgrößen ordentlich und die Qualität ausgezeichnet.
 

10.9.2022 - Fernsehtag
Heute, um 11 Uhr wird aus Prinz Charles der König Charles III. Natürlich für Gerti ein TV-Pflichttermin. Die Übertragung dauert dann doch etwas länger und so beschränkt sich unsere heutige weitere Aktivität aufs Essen gehen. Danach noch ein kleiner Spaziergang am Strand und ab morgen sollte es dann etwas mehr Aktivität geben.

11.9.2022 - Wanderung bis zur Laguna Karola
In den frühen Morgenstunden gab es ein ordentliches Gewitter mit starkem Regen. Somit kommt für heute nur eine Wanderung in Betracht, die über befestigten Untergrund führt. Asphalt oder Schotter sind ok, loses Erdreich eher nicht. Wir entscheiden uns für einen Ausflug Richtung Biograd na Moru, welches etwas nordwestlich liegt. Allerdings haben wir die Entfernung ein wenig unterschätzt. Gut 17 km sind für die erste Wanderung etwas zu lange und daher kehren wir bei der Laguna Karola um. Nächstes Mal fahren wir zum Crvena Luka Resort das ungefähr auf halbem Weg liegt. Die meisten Urlauber sind jetzt weg und es geht sehr gemächlich zu. Auch bei unserem Wirt merkt man, dass das Geschäft etwas nachgelassen hat. Heute haben wir uns einmal einen Fisch gegönnt - großartig.
 

12.9.2022 - keine besonderen Vorkommnisse
Die gestrige Wanderung war ein bisschen zu anstregend für Gerti. Also lassen wir es heute ruhiger angehen. Ich erkunde nach dem Frühstück ein bisschen das Hinterland.  Es gibt hier jede Menge Wander- und Radwege die mit Mitteln der EU errichtet wurden. Allerdings dürften die Wenigsten davon wissen, denn mir ist weder ein Radfahrer noch Wanderer bei meiner Erkundungstour untergekommen. Am frühen Nachmittag gehen wir zum Strand, wo uns Wind und Wellen erwarten. Nach einer guten Stunde gehen wir wieder heim und kochen uns heute einmal selbst. 

13.9.2022 - Wanderung nach Drage
Drage ist ein kleiner Ort ca. 4 1/2 km östlich von Pakoštane. Als wir im vergangenen Jahr dort waren wurde gerade eine riesige Baustelle zum Bau einer Marina eingerichtet. Heute wandern wir wieder hin um uns die Marina anzusehen. Schon von weitem erkennt man die die riesige Baustelle, die die gesamte Bucht von Drage umfasst. Es wird wohl noch ein weiteres Jahr dauern bis hier alle Arbeiten vollendet sind, aber eines lässt sich jetzt schon sagen: ohne Marina hat uns die Bucht von Drage besser gefallen. Wir wandern wieder zurück nach Pakoštane - das eigentliche Highlight ist ja die Wanderung - und besorgen uns beim Bäcker noch Cremeschnitten. Am Nachmittag besuchen wir wieder unseren Wirt, der schon Sehnsucht nach uns hat.
 
 
Hier noch ein kleines Video

14.9.2022 - Biograd na Moru
Heute ist das Wetter ein wenig durchwachsen. Hohe Bewölkung bringt diesiges Licht und durch den Wind aus Westen fühlen sich die 24 Grad kühler an. Wir fahren die paar Kilometer bis Biograd na Moru, genauer gesagt bis zur Bucht Plaža Soline. Dort gibt es einen riesigen Parkplatz der seit heuer kostenpflichtig ist. Die Halsabschneider wollen 1,35 Euro pro Stunde - das geht gar nicht. Wir finden einen kostenlosen Parkplatz ca. 600 Meter von der Bucht entfernt. Wenn man bei der Bucht rechts geht gelangt man in den Ort, nach links führt der Weg immer am Meer entlang bis kurz vor das Crvena Luka Resort. Wir halten uns links, wo sich die meisten Badegäste aufhalten. Nach ca. 1 km haben wir auch die Badegäste hinter uns gelassen und spazieren weiter bis zum nudisticka plaza - dem FKK Badestrand - der direkt ans das Crvena Luka Resort angrenzt. Zurück geht es wieder auf dem gleichen Weg und nach ca. 2 1/2 Stunden sind wieder beim Auto. Heute kochen wir wieder einmal selbst, mal sehen ob es heute besser gelingt als letztens.
 
 

15.9.2022 - Wetterwechsel
In den frühen Morgenstunden fängt es an zu regnen und der Wind aus Südwest frischt auf. In Lauf des Tages lässt der Regen nach und wir gehen gegen 14:00 Uhr zu unserem Wirt. Gegen Abend nimmt die Bewölkung wieder zu. Für die kommenden beiden Tage sind Regen und kühlere Temperaturen vorhergesagt. 

16.9.2022 - Strand Plaža Pilatuša
Der für heute angesagte Regen kam nicht. Jedoch noch ca. 160 km westlich von uns - im Gebiet um Ancona / Italien - gab es außergewöhnlich starke Unwetter mit enormen Überschwemmungen und leider auch zahlreichen Todesopfern. Wir haben uns heute einmal den Strand Plaža Pilatuša etwas genauer angesehen. Wenngleich der Strand einen riesigen Parkplatz hat gehen wir die 1 1/2 km doch lieber zu Fuß. Die Kroaten verlangen jetzt überall Parkgebühren und wir sind nicht bereits diese zu bezahlen. Ähnlich verhält es sich mit den Duschen am Strand. Die funktionieren nur gegen Münzeinwurf. Der Strand selbst ist wie hier üblich ein Kiesstrand, aber ein sehr langer und eher ruhiger. Der lichte angrenzende Wald sorgt für ausreichend Schatten und wenn der Wind nicht so stark wäre hätten wir es länger als eine Stunde hier ausgehalten. 
 
 

17.9.2022 - Die Ausläufer von Reili
Reili ist der Name jenes Sturmtiefs, welches derzeit über Kroatien wütet. Waren in den vergangenen Tagen hauptsächlich die östlichen Gebiete betroffen, so werden für dieses Wochenende Starkregen und Sturm für den Norden und die Adria vorhergesagt. An der Adria wird es voraussichtlich hauptsächlich das Gebiet zwischen Rijeka und Zadar betreffen. Pakoštane liegt nur ca. 35 km südöstlich von Zadar. Der unschätzbare Vorteil unseres Dorfes ist dessen Lage mitten in der Ebene. Die heranjagenden Wolken und Regenfronten ziehen über uns hinweg und die Gebirgskette verläuft ausreichend weit im Hinterland. Ich nutze das noch trockene Wetter und fahre zur Tankstelle und zum Supermarkt. In Kroatien gibt es einen amtlich verordneten Preisdeckel auf Benzin und Diesel und der beträgt ca. 1,50 € fürs Benzin. Da wird der Tank randvoll gemacht. Im Supermarkt bin ich erstaunt über die extremen Preisunterschiede. Regionale bzw. nationale Produkte sind wirklich günstig, aber alles was aus anderen Ländern kommt wie z.B. Italien ist extrem teuer. Vor einem Jahr zahlte ich für 1 kg italienischen Risottoreis knapp 2 Euro, heute kostet das gleiche Produkt 5,70 Euro. Gut dass ich vom letzten Jahr noch einen Vorrat habe. Wieder zu Hause bereite ich eine schmackhafte Mahlzeit und widme mich wieder einmal dem Spanisch lernen. 

18.9.2022 - Vrana See
Das Wetter ist wieder manierlich, wenngleich etwas kühler als in den letzten Tagen. Der Regen hat dem Land gut getan und die Luft ist klar und prickelnd. Unser heutiges Ziel ist der Vrana See, mit 57 km² der größte See Kroatiens. Da nur Knapp 1 1/2 km von unserer Unterkunft entfernt ein schnell erreichbares Wandergebiet. Wir wandern von Pakoštane bis zur Abzweigung nach Drage und wieder retour. Es sind nur 7 km, aber es geht stehts auf und ab. Im Supermarkt kaufen wir noch für morgen ein, da der Wirt morgen auf uns vergebens warten wird. Die Begräbnisfeierlichkeiten in London beginnen morgen Früh bereits um 9:00 Uhr und die Berichterstattung dauert bis 17:00 Uhr. Natürlich ein Pflichttermin für Gerti. Das sagen wir dem gute Mann bei unserem heutigen Besuch aber nicht.
 

19.9.2022 - Trauerfeierlichkeiten in London
Wie vorhergesagt ist das Wetter heute nicht so toll. Es ist kühl und regnerisch, der ideale Tag um den Trauerfeierlichkeiten im TV zu folgen. Beeindruckend.

20.9.2022 - Unser letzter Tag in Pakoštane
Der letzte Tag? Ja, leider. Gerti geht es noch immer nicht so gut wie erhofft und wir entscheiden uns für eine frühere Heimreise. Wir wollen die Beschwerden doch lieber von unserer Ärztin abklären lassen. Ein letztes Mal gehen wir an den Strand, der jetzt schon ziemlich menschenleer ist. Nächste Woche ist hier dann gar nichts mehr los. Ein letztes Mal besuchen wir unseren Wirt und dann packen wir unsere Sachen. Morgen um 9:00 Uhr geht es wieder in die Heimat.
 

21.9.2022 - Heimreise
Um 9:00 Uhr geht es los in Richtung Heimat. Das Wetter macht uns den Abschied leicht. Ein kalter, böiger Wind begleitet uns auf den ersten 70 Kilometern. Der Wind ist so stark, dass auf der Autobahn teilweise nur 40 km/h erlaubt sind. Nach 4 Stunden sind wir in Fötschach in der Südsteiermark und wie kehren ein bei unserem Lieblingswirt. Käferbohnensalat und Backhendl bzw. Gordon bleu nach Art des Hauses munden hervorragend. 3 Stunden später erreichen wir Mondsee und machen es uns zu Hause gemütlich, obwohl dies bei den Temperaturen nicht ganz einfach ist.
 

Epilog
Dalmatien ist immer eine Reise wert. Aber unsere nächste Kroatienreise planen wir wieder in der Vorsaison. Da ist zwar das Meer nicht so warm als wie im Herbst, dafür ist aber die Natur bedeutend schöner.