TENERIFFA 2024 - TEIL 1 - 12.1. - xx.x.2024


Prolog
Entgegen unseren Gewohnheiten reisen wir heuer lediglich für 3 Monate nach Teneriffa. Und ebenfalls entgegen den Gewohnheiten werden wir diese drei Monate nicht bei Eva und Miguel in Santo Domingo verbringen, sondern im Buen Paso - im Haus von Irmel und Ronald.
Santo Domingo und Buen Paso sind Nachbarorte. Bei dem Haus Haus von Irmel und Ronald handelt es sich um ein freistehendes Haus am Ortsrand, das die Beiden ursprünglich für sich selbst gekauft hatten. Nach umfangreichen Umbau- und Sanierungsarbeiten haben sie jetzt zwar ein wunderschönes Haus, ziehen es aber vor in La Victoria in der Nähe von Puerto zu leben. Somit haben wir das Haus nebst Garten komplett für uns alleine und es gibt keine unmittelbaren Nachbarn wie bei Eva und Miguel. 

12.1.2024 - Anreise nach Teneriffa
Die Koffer sind gepackt und pünktlich wie immer bringt uns Markus zum Salzburger Flughafen. Höchste Zeit, denn die eisigen Temperaturen der letzten Tage sind wir nicht mehr gewohnt und brauchen sie auch nicht. Der Abflug verzögert sich um 20 Minuten, da 2 Passagiere zwar eingecheckt haben und ihre Koffer an Bord sind, die beiden Passagiere sind aber nicht aufzufinden. Also wird das Gepäck nochmal entladen und jenes der Beiden aussortiert. Der Flug ist angenehm und nach knapp 5 Stunden landen wir auf der Insel. Gepäck abholen, dann das Mietauto checken und schon wieder müssen wir feststellen, das die Kofferraumabdeckung fehlt. Das hatten wir schon letztes Jahr und konnten die fehlende Abdeckung aus einem andren Wagen nehmen. Heute müssen wir in die Zentrale nach Las Chafiras fahren - welches aber eh am Weg liegt - und bekommen diese auch anstandslos. Eine knappe Stunde später kommen wir in Buen Paso an, wo uns Ronald schon erwartet. Nach einer ausführlichen Einführung kümmern wir uns um unsere Sachen, trinken noch einen Tee und verrollen uns dann ins Schlafzimmer. Morgen ist auch noch ein Tag!

13.1.2024 - Ausruhen und runterkommen
Nach einer sehr ruhigen Nacht - keine Nachbarn zu haben ist ein wahrer Segen - schau ich einmal aus dem Fenster und werde von einem für hier ungewöhnlichen Morgenrot überrascht. Gegen 10 Uhr fahren wir als erstes zum Agrarmarkt. Bananen gibt es zur Zeit leider nur in grün, die Orangen für den morgendlichen Vitaminstoß sind hingegen perfekt. Also kaufen wir einen Sack mit 8 Kilo. Ein paar Avocados finden ebenso den Weg in unsere Einkaufstasche wie auch 2 Stück Kuchen und bei der Eierfrau konnte ich nicht nein sagen. Eine Palette richtig große frische Eier (20 Stück) kosten grad mal 5,80. Weiter geht es zum Lidl. Hier plündern wir das halbe Geschäft und kommen mit einem übervollen Einkaufswagen zur Kasse. Über die Rechnung sind wir angenehm überrascht. Gut 50 Euro müssen wir berappen, weit weniger als in Österreich. Nachdem alle Lebensmittel verstaut sind fahren wir zur nahegelegenen Tasca Pizzería Maracay. Der betagte Besitzer und Kellner (alles in einer Person) erkennt uns wieder und ist sichtlich erfreut. Als er die Bestellung aufnehmen will sage ich ihm "como siempre - wie immer) und der gute Lorenzo weiß es wirklich noch! Einmal Pizza Francesco und einmal Pizza Venecia. Dazu ein guter Weißwein und als Dessert einen Barraquito - Gesamtkosten grad mal 24,50 Euro. Danach fahren wir wieder heim und lassen uns den Kuchen vom Markt schmecken. Dann empfiehlt sich die Horizontale und wir lassen den Tag ruhig ausklingen
 
 

14.1.2024 - Thronwechsel im dänischen Königshaus
Angesichts der Liveübertragung des Thronwechsels in Dänemark um 14:15 Uhr im ARD ist das Programm für heute vorgegeben. Nach dem Frühstück machen wir eine kleine Erkundungswanderung zur Bodegón 7 Islas. Von unserem Haus aus sind es grad mal 30 Minuten zu Fuß bis zu dem Lokal, wo ich am kommenden Freitag meinen Geburtstag zelebrieren werde. Man wird ja nur einmal 70. Und damit einer ordentlichen Feier nichts  im Weg steht werden wir eben zu Fuß gehen. Dass der Himmel heute wolkenverhangen ist spielt Gerti in die Hände. Bei so einem Wetter versäumt man nichts wenn man sich die Krönungsfeierlichkeiten live anschaut. Ich nutze die Zeit zum kochen und mach noch ein paar Bilder von unserem Garten. 
 
 

15.1.2024 - Las Aguas - El Rincón de Edu
Das Wetter ist heute so lalal und wir entschließen uns einen Ausflug nach Las Aguas zu machen und bei der Rincón de Edu einzukehren. In las Aguas haben sie das alte Schwimmbad abgerissen. Sind mal gespannt, was dort hinkommen wird. Die Vegetation ist noch so halb im Winterschlaf, aber ab und an blüht doch etwas. Der Edu empfängt uns wie es sich gehört als alte Bekannte und wir lassen und Gambas, Gabanzas und Carne fiesta schmecken. Dazu  ein Liter vom guten Roten und 38 Euro später sind wir satt und zufrieden. Wer treten den Rückmarsch an und sehen unweit von uns knapp oberhalb der Autobahn ein großes Feuer. Es dauert nicht lange und die Feuerwehr ist vor Ort und löscht den Brand. Der entstandene Stau zieht sich zurück bis weit hinter Santa Domingo und wir sind froh auf der Gegenfahrbahn unbehelligt davon zu kommen. 

 
 
 
 

16.1.2024 - Wettterkapriolen
Als ich heute gegen 6:00 Uhr morgens auf die Terrasse ging, schlug mir ein extrem warmer Wind entgegen. Wind ist vielleicht ein wenig untertrieben, denn 40 km/h ist schon eine ganz ordentliche Windgeschwindigkeit. Eigentlich wollten wir heute nach Los Silos fahren und dort die Strandwanderung zum Faro de La Laja o de Buenavisya unternehmen, aber das wäre bei dem Wind keine gute Idee. Außer man möchte sandgestrahlt werden, aber so vergnügungssüchtig sind wir nicht. Wir fahren also lediglich zum Mercadona und kaufen die noch fehlenden Lebensmittel und diverse andere Utensilien. Der Leuchtturm kommt vielleicht morgen dran - wir werden es sehen.

17.1.2024 Los Silos
Der Wind hat aufgehört und die Hitze ebenfalls. Bei sehr angenehmen 22 Grad und schönstem Wetter machen wir uns auf den Weg nach Los Silos um die Küstenwanderung zum Leuchtturm zu machen. Als wir aus dem Auto aussteigen bekommen wir diese außergewöhnliche Meeresbrise in die Nase, die wir so  gerne mögen. Es sind kaum Leute am Weg und wir können für 1 1/2 Stunden genüsslich wandern. Die Wanderung ist wahrlich nichts außergewöhnliches, aber belebt Geist und Sinne. Zu Hause kümmert sich Gerti um die Reinlichkeit im Außenbereich - der starke Wind hat doch viele Blätter und Schmutz auf die Terrasse geweht - und ich mache zwischenzeitlich ein Reisfleisch. Beide Aktionen können als gelungen abgehakt werden. Für morgen Vormittag ist schönes Wetter vorhergesagt, Nachmittags kann es vielleicht ein bisschen regnen. Wir haben keine festen Pläne und nehmen es wie es kommt.
 
 


18.1.2024 - Buenavista del Norte
Heute wollen wir wieder die schöne Küstenwanderung bei Buenaviste del  Norte machen. Als wir beim Golfplatz ankommen ist der westliche Himmel furchteinflössend. Der Blick nach Osten hingegen ist sehr verheißungsvoll. Die Eidechse konnte uns auch keinen Tipp geben und so beginnen wir die Wanderung bei Sonnenschein und milden 22 Grad. Nach der Hälfte der Wanderung, auf Höhe des Hotels Hacienda del Conde beginnt es dann zu regnen und Gerti stellt sich beim Hotel unter während ich die verbleibenden 2 km zum Auto laufe. Beim Auto angekommen bin ich total durchnässt. Aber es ist nicht kalt und somit ist alles gut.
 

19.01.2024 - 70!
Heute vor 70 Jahren, um 4 Uhr in der Früh kam der kleine Klausi zur Welt. Über und über mit schwarzen Haaren bedeckt und etwas zu mager erblickte ich das Licht der Welt. Ich kann mich nicht mehr an meine ersten Tage erinnern, aber immerhin noch an die vergangen Tage, Wochen, Monate und Jahre. Ich hoffe, das bleibt auch noch eine Weile so. Ich bin kein Freund von großen Feiern, zu denen man eigentlich nichts selbst beigetragen hat. Aber es gehört sich nun mal dem Geburtstag offenen Auges entgegen zu treten. 70 Jahre - eine lange Zeit. Was habe ich bewirkt - was konnte ich verändern, verbessern? Nichts! Also nehme ich den Geburtstag nicht allzu ernst - es ist ein Tag wie jeder andere. Aber um dem eigenen Ego zu folgen feiere ich natürlich diesen Tag, zusammen mit Gerti. Und wo kann man das hier besser machen als in der Bodegon 7 Islas. Vorspeisen: gegrillter Käse mit Honig und Saucen (Bild fehlt leider, der Hunger war zu groß), Kroketten mit Huhn, gebratene Paprika und als Hauptspeise Rinderfilet vom Grill mit Beilagen. Dazu Spezialbier und super Weißwein und zum Abschluss muss es noch ein Barraquito sein. Super satt treten wir den Heimweg an und gönnen uns zu Hause noch Flasche vom besten Cava Español. Salut a todos!
 

20.1.2024 - Der Tag danach
Gegen 3 Uhr morgens wache ich auf und bin total ausgeschlafen. Keine Nachwirkungen der gestrigen Feier sind zu verspüren. Ich überlege mir ernsthaft aufzustehen, doch meine innere Stimme sagt. "Leg dich wieder hin!" Also schlafe ich noch gut 2 Stunden. Auch Gerti ist relativ zeitig auf und wir überlegen ob wir schnell zum Wochenmarkt fahren sollten, verschieben dieses Unterfangen aber auf morgen. Heute ist das Hahnenkamm Rennen und da wir Satelliten TV haben können wir dem Spektakel live beiwohnen. Das Wetter ist heute wechselhaft, mal scheint die Sonne - mal ziehen Wolken durch, aber der stete frische Wind bläst ohne Unterlass. Also bleiben wir zu Hause, kochen, putzen und schauen fern. Und das war es dann auch schon für heute.

21.1.2024 - Schlechtwetter
Also ganz so schlecht ist das Wetter eigentlich gar nicht. Es ist komplett bewölkt und es hat 19 Grad. Und der Wind bläst heftig. In Summe also Schlechtwetter. Wir schauen uns den ersten Durchgang vom Slalom der Herren in Kitzbühel an und fahren dann zum Agrarmarkt. Jetzt, im Winter, ist das Angebot eher bescheiden und wir beschränken uns nur auf das Notwendigste. Bananen, eine Papaya, 1/2 kg Tamarillos und 2 Stück Kuchen. Am frühen Nachmittag wird der zweite Durchgang aus Kitzbühel übertragen und danach gibt es Mittagessen und danach als Nachtisch den Kuchen vom Agrarmarkt. Gegen 16:00 Uhr ist alles erledigt und wir lassen alle Viere gerade sein. Morgen soll das Wetter wieder brauchbarer sein - hoffentlich!

22.1.2024 - Buenavista del Norte
Der Wetterbericht sagt für heute und die nächsten Tage sonniges Wetter voraus und wir machen uns auf den Weg nach Buenavista del Norte. Als wir ankommen müssen wir leider feststellen, dass sich der Wetterfrosch geirrt hat. Aber wir machen das Beste daraus und wandern eine Stunde entlang der Küste. Anschließen fahren wir nach Las Cruces, eine kleine Gemeinde die kurz vor Garachico liegt. Im Internet haben wir gelesen, dass das dort ansässige Restaurante Ribamar seine Gäste zu verwöhnen weiß. Das Lokal ist sehr sauber, die Kellner freundlich und sie Speisekarte reichlich. Wir bestellen den Wein des Hauses welcher sehr gut schmeckt und einen Fisch für Gerti und ein Schweinesteak für mich. Beide Speisen sind vorzüglich und um den positiven Eindruck zu verfestigen gibt es noch einen Kuchen zum Dessert. Ein Barraquito als Magentröster und das Fazit: excellent! Das Preis- und Leistungsverhältnis ist super, das Ambiente sehr angenehm und die Freundlichkeit außerordentlich. Ja, wir kommen wieder! Zu Hause angekommen scheint die Sonne und wir lassen uns noch ein wenig von ihr verwöhnen. 
 
 


23.1.2024 - Charco del Viento
So, heute haben wir perfektes Wetter. Keine Wolke trübt den Himmel, es ist windstill und das bei 23 Grad. Genauso haben wir uns das vorgestellt! Da unser Lieblingswirt in den Bergen heute zu hat  bleiben wir am Meer und statten heute zum wiederholten Mal dem Charco del viento einen Besuch ab. Ich weiß nicht wie oft wir den Weg schon gegangen sind - bestimmt 20 Mal - aber es ist jedesmal ein Erlebnis. Wir lassen uns viel Zeit und brauchen für die rund 4 Kilometer rund 1 3/4 Stunden. Ok, ein paar Höhenmeter sind auch dabei, aber bei so einem traumhaften Wetter muss man sich einfach Zeit lassen. Zurück in Santa Caterina - Ausgangspunkt der Wanderung - gehen wir noch schnell zu einem Platz, auf welchem wir im vergangenen Jahr wilde Petersilie gefunden haben. Auch heute haben wir Glück und können einen großen Bund ernten. Nur einen Katzensprung weiter ist der kleine Ort San Juan de la Rambla und dort gibt es die Cafetería Verín San Juan de La Rambla, Treffpunkt für alle Einheimischen. Als ersten treffen wir hier zufällig Miguel - den Mann von Eva - welcher nicht schlecht staunt uns hier zu sehen. Ja die Welt ist klein und im Nordwesten Teneriffas ganz besonders. Wir bestellen uns etwas zu essen, das es so nur dort gibt. Eine Salsiccia (Bratwurst) die eine halben Meter lang ist. Der Keller fragt mich ob ich sie speziell möchte und ich sage ja. Da kommt die lange Wurst, über und über mit Pommes bedeckt und darüber noch angebratenes Pulled Pork. Gerti traut der Sache nicht so recht und bestellte sich ein Bocadillo mit Thunfisch. Ein Bocadillo ist auf gut österreichisch ein großes Weckerl, reichlich gefüllt. Dazu 3 kleine Bier und 17 Euro später machen wir uns pappsatt auf den Heimweg. Heute gibt es als Betthupferl den Riesentorlauf der Herren in Schladming. Uns geht es gut!
 
 


24.1.2024 - Puerto del la Cruz
Die Wettervorhersage ist nicht schlecht, aber auch nicht gut - ungewiss. Laut Wetterbericht soll es sehr dunstig sein, was eventuell auf eine Calima schließen lässt. Allerdings ist eine Calima bei dem bisschen Wind eher unwahrscheinlich. Wir wollten eigentlich heute nach Erjos hochfahren, aber disponieren um und fahren nach Puerto de la Cruz. Zunächst geht es zum Al Campo, wo wir ein  paar Dinge besorgen. Danach fahren wir an die Playa de los Roques, am westlichen Ende von Puerto und gehen den kleinen Küstenweg. Wieder in Puerto schauen wir noch kurz zum Playa Maria Jiménez, einem der Stadtstrände. Dann schnell nach Hause wo wir uns eine Portion Knoblauch Spaghetti kochen. Und als Betthupferln gibt es den Nachtslalom von Schladming.
 
 

25.1.2024 - Rauf auf den Berg oder Badetag oder doch ganz anders?
Eigentlich wollten wir heute nach El Palmar oder nach Erjos, aber Gerti konnte letzte Nacht nicht gut schlafen und wir planen um und machen uns auf den Weg zum nahe gelegenen Ort La Caleta de Interián wo es einen schönen und in der Regel eher schwach besuchten Strand gibt. Als wir ankommen stehen wir oberhalb des Strandes und erblicken eine riesige Baustelle. Hier werden dicke Rohre verlegt, dürfte sich wohl um Kanalisation handeln. Da es hier keine Kläranlagen gibt, dürfte sich das Ende der Rohre wohl einige 100 Meter weiter draußen im Atlantik befinden. Dass dann in weiterer Folge der ganze Dreck wieder auf den Strand gespült wird ist offenbar nebensächlich. Wir fahren weiter bis Puertito de los Silos mit seinem klitzekleinen Hafen. Dort kann man sich im Windschatten der Befestigungsanlagen sonnen bzw. im kleinen Hafen baden. Ist zwar verboten, interessiert aber niemanden. Mir ist es dort viel zu heiß, aber Gerti lässt sich davon nicht abhalten und genießt für eine 3/4 Stunde die Sonne. Wieder zu Hause, wird Wäsche gewaschen und  bereits zum zweiten Mal die Wohnung nass durchgewischt. Mit der Sauberkeit nehmen es offensichtlich die Putzfrauen hier nicht so genau. Da wird halt schnell mal mit dem Staubsauger darübergesaugt, gereinigt wird da nicht. Dann noch eine weitere Maschine Wäsche die kurz vor dem Dunkelwerden fertig wird. Ein bisschen Sonnuntergangsstimmung noch zum Abschluss.
 

26.1.2024 - Nix wie rauf auf den Berg
Der Tag beginnt, wie der gestrige endete. Um 6 Uhr starte ich die Waschmaschine mit der letzten Ladung Wäsche. Bis 8 Uhr wird sie fertig sein, aufhängen, Frühstück herrichten, Frühstücken, startklar machen und ab geht es nach El Palmar. So der Plan. Als ich das Auto starten will bekomme ich die Fehlermeldung, dass die Batterie zu schwach ist und während des Fahrens geladen werden muss. Leichter gesagt als getan, wenn der Motor nicht anspringt. ich schiebe also den Wagen hoch bis zu Straße und Gerti versucht im 2. Gang das rollende Fahrzeug zum laufen zu bringen. Leider funktioniert das nicht. Ich schiebe das Auto wieder rauf und und probiere es diesmal selbst mit dem Rückwärtsgang. Widerwillig springt der Motor an. Das Problem kennen wir schon vom letzen Jahr, Batterie kaputt. Wir fahren Richtung Flughafen (75 km), wo die Zentrale der Verleihfirma ist. Nach einer kleinen Odyssee - die Autobahnabfahrt ist wegen Bauarbeiten gesperrt - kommen wir um kurz vor 12 in Las Chafiras an, wo die Firma ihren Hauptsitz hat. Der Junge Mann sagt uns, dass wir 2 Straßen weiterfahren sollen, dort befindet sich die Werkstatt. Leichter gesagt als getan, denn unser Auto springt nicht mehr an. Also wird die neue Batterie zu unserem Auto gebracht und wir machen uns auf den Rückweg. Bei der Hinfahrt dachten wir noch über einen kleinen Abstecher nach Playa San Juan im Süden nach, aber bei knapp 30 Grad, furztrockenem starken Wind und Calima lassen wir diesen Gedanken schnell fallen. Die erste Ortschaft nach dem Erjos Pass ist der kleine Ort Erjos, Ausgangspunkt für unzählige Wanderungen und Heimat der Bar Abreu, einer Institution der Region. Die Zeit passt - 13:15 Uhr - für ein Mittagessen. Die Bar ist bereits gut gefüllt, aber wir finden noch einen netten freien Tisch. Hier gibt es ausschließlich Hausmannskost. Also bestellen wir einmal Gabanzas für Gerti und Ropa vieja für mich. Bei beiden Gerichten ist die Grundlage Kichererbsen. Vorher das obligate Brot, dazu Bier und Wein. Die obligate Frage nach einem Nachtisch erübrigt sich, das Zeug macht richtig satt. Das Wetter lädt uns zu einem kleinen Verdauungsspaziergang ein und hier im Norden der Insel gibt es überall Natur. Wir bummeln ein bisschen durch die nähere Umgebung, erfreuen uns an der Vegetation - die Mandelbäume blühen auch schon - und bei einem Zitronenbaum müssen wir ein paar Früchte ernten. Morgen probieren wir es wieder mit unserer geplanten Wanderung rund um El Palmar.
 
 

27.1.2024 - El Palmar
Samstag ist Markttag. Heute wollen wir ja unsere Wanderung machen und deshalb fahre ich bereits  gegen 8:00 Uhr zum Markt. Es sind noch wenige Leute hier und so geht das Einkaufen schnell. Bei der Bananenfrau gibt es heute auch noch Avocados und Papayas, einen Stand weiter warten die Orangen zum auspressen und noch ein paar Stände weiter sind die Mädels mit den Kuchen. Alles lebensnotwendige Sachen und alles in 5 Minuten gekauft. Gegenüber dem Markt ist die günstigste Tankstelle der Umgebung (E95 Super 1,19€) und ich tanke unseren himmelblauen Skoda randvoll. Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg nach El Palmar. El Palmar ist ein kleiner Ort mit grad mal rund 400 Einwohnern und liegt an der Straße von Buenavista del Norte nach Masca. Es gibt ein Wirtshaus, eine Kirche, einen kleinen Supermarkt und einen Kindergarten - und viele der 400 Einwohner sind weit über 70 Jahre alt. Grundsätzlich die besten Voraussetzungen, den Ort einfach links liegen zu lassen. Das tun auch Gott sei Dank die Meisten. Dabei hat der Ort nebst Umgebung einen ganz außergewöhnlichen Liebreiz. Es gibt einen Rundwanderweg, der direkt im Ort beginnt und auch dort wieder endet. Zunächst geht man ca. 750 m immer geradeaus bergauf.  Spätestens jetzt, 120 Meter höher, hört man nichts mehr außer das Summen der Bienen und nimmt den Duft der Natur wahr. Und so geht es für gut 1 1/2 Stunden weiter. Mal rauf, mal runter, mal rechts, mal links - immer nur Natur. Danach erreicht man den kleinen Weiler Las Lagunetas wo die uns wohlbekannte Bodegón Patamero zu Hause ist. Im Gastgarten bekommen wir noch einen Tisch und der Chef begrüßt uns freundlich - alte Amigos! Das Bier mundet und Carne Cabra bzw. Pollo asado schmecken. Ein Barraquito als Nachtisch und ein kleines Schnäpschen zur Stärkung für die 2 letzten Kilometer bis zum Parkplatz. Ich könnte diese Wanderung jede Woche einmal machen, auch wenn der Wirt geschlossen hätte. Am Heimweg besorgen wir noch ein paar Sachen in Garachico und in Icod de los vinos und gönnen uns dann noch den Kuchen von den Mädels vom Markt.
 
 
 
 
 


28.1.2024 - Sonntag, Ruhetag
Am Morgen gibt es einen spektakulären Sonnenaufgang. Heute, am Sonntag ist die ganze Insel unterwegs. Da ziehen wir es vor einen Ruhetag einzulegen. Die Motorrad- und Fahrradfahrer sind unterwegs wie jedes Wochenende. Dabei sind die Fahrradfahrer die gefährlicheren. Die haben hier absolute Narrenfreiheit. Überholen darf man nur wenn man einen Seitenabstand von mindestens 1 1/2 Metern einhalten kann. Und daran halten sich die Einheimischen. So kann ein Fahrradfahrer leicht einen ausgewachsenen Stau verursachen. Nein, das brauchen wir nicht. Gegessen wird heute zu Hause. Gerti macht einen großartigen Gemüseauflauf nach spanischem Rezept - den werden wir uns jetzt öfter mal machen. Nachmittags wird es richtig heiß und die seit 2 Wochen latente Calima will und will nicht weichen. Morgen werden wir wieder aktiver sein.

29.01.2024 - Calima
So, jetzt hat uns die Calima auch voll erwischt. Normalerweise kommt die Calima als Sandsturm aus der Sahara. Dieses mal ist es ein nur schwacher Wind, der aber seit vielen Tagen direkt von Afrika herüberweht. Zunächst war nur der Südwesten davon betroffen, jetzt hat es auch den Norden voll getroffen. Der Staub in der Luft ist so enorm, dass wir den Teide mit seinen 3715 Metern, der nur knapp 15 Kilometer von uns entfernt liegt, kaum sehen können. Nicht die besten Voraussetzungen für längere Wanderungen, ist der Staub doch der Gesundheit eher abträglich. Also machen wir heute nur einen kleinen Ausflug in das benachbarte Playa de San Marcos. Der Ort ist alles andere als liebreizend, der Strand - naja. Wir kommen vorbei am Club Nautico, einem privaten Club für die Betuchteren. Pool, Tennisplätze und ein Restaurant erwarten die Mitglieder. Eine Tagesmitgliedschaft ist möglich, für uns aber keine Option. Wir fahren weiter nach Garachico, wo schon alles für den Karneval vorbereitet ist. Ein kleiner Bummel durch den Ort bringt uns zur Iglesia de Nuestra Señora de los Ángeles, eine Kirche, die heute eher ein Museum ist. Hier findet man viele Skulpturen und Darstellungen, meist aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Weiter geht es zum Restaurante Ribamar zum Mittagessen. Gerti hatte beim letzten Besuch Fisch und der hat gut ausgeschaut. Also gibt es heute Fisch für uns beide. Dazu den guten Weißwein und einen Nachtisch und dann geht es wieder nach Hause. Hoffentlich ist die Calima bald vorüber, damit wir wieder in die Berge können. Die Mandelblüte soll auch schon im Gange sein.
 
 
 
 

30.1.2024 - Von La Caleta de Interián nach Puertito de los Silos
Die Calima erscheint heute ein kleines bisschen schwächer als gestern. Der Wind kommt nicht mehr direkt aus Afrika sondern eher aus Nordwest. Dabei hatten wir mit dieser Calima ein großes Glück. Eigentlich hat sie uns nur gestreift. Wie man auf dem Bild sieht zieht sie südlich der Kanaren vorbei. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie es hier ausschauen würde, wenn sie uns voll erwischt hätte. Uns reicht der Feinstaub in der Luft, wir brauchen nicht auch noch tonnenweise Sand und Sturm. Mit Ausflügen in die Berge müssen wir noch zuwarten. Im Video sieht man ganz gut, wie es im Gebirge ausschaut. Also machen wir das Beste aus dem heutigen Tag und fahren nach La Caleta de Interián. Dort angekommen finden wir einen Zugang zum Strand - somit können wir auch wieder sonnenbaden. Unsere kleine Wanderung geht nach Puertito de los Silos, Ausgangspunkt der Wanderung zum Leuchtturm La Laja o de Buenavisya. Auf selben Weg geht es zurück. Zu Hause gibt es heute einen Nudelauflauf à la bonne heure. 
 
 

31.1.2024 - Wanderung vom Montaña Tomaseche zum Montaña Bilma - Mandelblütenweg
Die Calima hat etwas nachgelassen und die Sonne scheint. Seit Tagen lesen wir im Internet, dass die Mandelbäume blühen. Es ist eigentlich sehr früh für die Mandelblüte, aber angesichts der außerordentlich hohen Temperaturen kann das schon mal vorkommen. Wir fahren hoch zum Ecomuseum und beginnen unsere Wanderung. Obgleich es seit Ende Januar nicht mehr geregnet hat, ist es hier oben (1200 m) sehr grün für die Jahreszeit. Wie jedes Jahr erfreuen wir uns an der frühlingshaften Flora, dem Summen der Bienen und dem Duft der Natur. Als wir nach einer Stunde - kurz vor dem Montaña Bilma - auf die ersten Mandelbäume stoßen, sind wir wie immer begeistert. In dieser, doch eher kargen Landschaft, sind die blühenden Bäume eine wahre Augenweide. Wir queren das Lavafeld des Montaña Bilma und begeben uns auf dem Rückweg. Nach gut 2 Stunden sind wir wieder beim Parkplatz und fahren für ein spätes Mittagessen nach Erjos zur Bar Abreu.
 
 
 
 
 

1.2.2024 - Farbenfrohes Tenogebirge
Vor ein paar Tagen haben wir einen Artikel im Internet über das Tenogebirge gelesen. Dabei waren auch Fotos zu sehen die uns staunen ließen. Das müssen wir uns natürlich im Original ansehen. Leider habe ich die Wegbeschreibung etwas zu oberflächlich gelesen und wir gehen einen falschen Weg. Wenngleich, man kann in Teneriffa keinen falschen Weg gehen, jeder für sich ist einzigartig und schön. Als wir nach gut einer Stunde wieder unseren Ausgangspunkt erreicht haben, fahren wir noch ein kleines Stück mit dem Auto eine uns unbekannte Straße hinab und siehe da- Bingo! Das also hatte der Autor in seinem Artikel gemeint. Als kleinen Farbtupfer drapiere ich unseren himmelblauen Skoda in die doch recht karge aber bunte Landschaft. Wir gehen dann noch eine ganze weile diesen Weg entlang, bis dieser sich Richtung Buenavista verabschiedet. Die nächsten knapp 3 Kilometer geht es rund einen Kilometer bergab, das ist dann doch ein klein wenig zu steil für uns. Am Heimweg besuchen wir noch unseren Wirt Ribamar kurz vor Garachico..
 
 
 
  
 
 

2.2.2024 - Mirador de la Corona
Heute machen wir einen kleinen Auflug zu Mirador de la Coruna, welche kurz vor Los Realejos auf einer Höhe von ca. 800 Metern liegt. Leider ist die Luft immer noch nicht sauber und wir können nur erahnen wie weit sich das Feuer des letztjährigen riesigen Waldbrandes verbreitet hatte. Es ist warm und windstill. Wir gehen den Höhenweg durch die landwirtschaftlich genutzten Flächen und müssen feststellen, das die Kartoffeln noch nicht austreiben. Wahrscheinlich ist es zu trocken, es hat hier seit Wochen keinen nennenswerten Regen mehr gegeben. Hoffentlich kommt bald mal Regen, damit steht und fällt die Landwirtschaft. Nach 1 1/2 Stunden sind wir wieder beim Ausgangspunkt und besuchen am Heimweg noch unsere örtliche Pizzeria.
 
 
 

3.2.2024 - Samstag
Es ist kühler geworden. Nach den letzten sehr aktiven Tagen legen wir einen Ruhetag ein. Ruhetag ist vielleicht ein bisschen übertrieben, denn nachdem die Calima vorüber ist machen wir uns daran, das Haus einmal gründlich zu putzen. Der Feinstaub muss beseitigt werden und somit kommen Staubsauger und Putzkübel zum Einsatz. Gegessen wird zu Hause - am Wochenende belagern die Einheimischen die Gaststätten. Überall regiert jetzt der Karneval, dem wir so gar nichts abgewinnen können. Außerdem sind die Menschenmassen beim Karneval bestens geeignet sich eine Erkältung oder gar Corona einzufangen, also verzichten wir auf das fragliche Vergnügen, zumal hierzulande die Schönen des Landes keine wahre Augenweide sind. Am Abend ein bisschen fernsehen und das war es.

4.2.2024 - Besuch bei Irmel und Ronald
Nach 3 Wochen ist es an der Zeit, dass wir unsere Gastgeber einmal heimsuchen. Also machen wir uns um 13:15 Uhr auf den Weg nach La Victoria de Acentejo. Da wohnen die Beiden auf ca. 350 Metern Höhe, wo die besten Lebensbedingungen herrschen. Die Temperaturen sind moderater als unten am Meer und die salzhaltige feuchte Luft ist hier oben auch kein Problem. Bei Kaffee und Kuchen verfliegt die Zeit und es ist schon 17:30 Uhr als wir uns verabschieden. Morgen werden wir wieder aktiver sein.

5.2.2024 - Barranco de Ruiz
Der Barranco de Ruiz trennt die Verwaltungsbezirke von San Juan de la Rambla und Los Realejos. Der unterste und interessanteste Teil der Schlucht ist sehr steil, sehr eng. Vor Jahren sind wir diesen Weg einmal mit Eva von oben nach unten gewandert, heute starten wir unten. Insgesamt sind es 430 Höhenmeter die uns allerhand abfordern. Aber die Ausblicke und das Erlebnis rechtfertigen die Anstrengungen. Nach einer Stunde sind wir oben, verschwitzt und außer Atem, aber glücklich. Nach einer Stunde Steilheit, Enge und Konzentration genießt man die weite des Ausblicks. Der Erste Teil ist aber nur einer von dreien. Der zweite Teil zeichnet sich durch moderates Wandern und Fernblick aus. Lediglich der letzte Teil dieses Abschnittes, jener der uns nach San Juan de la Rambla bringt, hat es noch einmal in sich. Da geht es dann auf wenigen 100 Meter 200 Meter bergab. Der Dritte Teil ist jene Wanderung, die wir schon x-mal gemacht haben. Von Las Aguas zum Rincon de Edu, unserem Wirten mitten in einer Bananenplantage. Nach einer Stärkung machen wir uns auf den Heimweg und freuen uns auf eine erfrischende Dusche. Zu Hause angekommen teilt uns unser Nachbar mit, dass die nächste Calima im Anmarsch ist.
  
 
 
 
 
 
 

6.2.2024 - Hausarbeit - muss auch mal sein
Nach unserer gestrigen  - doch eher kräftezehrenden Wanderung, genehmigen wir uns heute häusliche Auszeit und nehmen uns der Hausarbeit an. Wäsche waschen, kochen usw. Die vorhergesagte Calima ist da, aber bis jetzt doch eher leicht. Hoffentlich bleibt das auch so.

7.2.2024 - Wanderung zum Mittagessen
Der Himmel ist bewölkt, die Temperaturen moderat. Die Calima ist deutlich bemerkbar aber nicht sehr stark. Zunächst fahren wir zum Mercadona um einzukaufen und schaffen es uns zu verfahren. Naja, wir sind ja auch erst seit 5 Jahren hier! Kurz nach Mittag machen wir uns zu Fuß auf den Weg zur Bodegón 7 Islas. es sind nur knapp 2 Kilometer, aber auch 200 Höhenmeter. Gutes Essen muss man sich erarbeiten! Der große Vorteil zu Fuß ist, dass man dann auch mal ein Glas Wein mehr trinken darf. Heute checken wir nur die Vorspeisen. Gebratener Käse, Piementos und Kroketten schmecken vorzüglich und danach ein Barraquito - was will man mehr. Der Heimweg ist ein Kinderspiel, geht es doch laufend bergab. Morgen soll die Calima voll zuschlagen - warten wir es ab.
 
 
 
 

8.2.2024 - Wiedereinmal Calima
Also schön langsam wird es langweilig. Das Wetter ist heuer mehr als abnormal. Hier im Norden haben wir mehr als 25 Grad und seit wir da sind - knapp einen Monat - hat es so gut wie nicht geregnet. Alles ist völlig ausgetrocknet und die Natur lechzt nach Regen. Der ist aber weit und breit nicht in Sicht. Dafür hat heute wieder die Calima zugeschlagen. Der Himmel ist voller Staub und es ist heiß. Absolut kein Wanderwetter. Gegen Mittag fahren wir nach La Caleta de Interián da Gerti gerne ein bisschen am Strand liegen möchte. Für mich ist das nichts. Ich mach die kleine Wanderung bis zum Caseta del Telegrafo an der Playa Agua Dulce - kurz vor los Silos. Hier steht das - Ende des im 19. Jahrhunderts erbaute - Telegrafenhäuschen. Das ersten Unterwasserkabel zwischen Teneriffa und Gran Canaria nahm hier seinen Anfang (oder Ende). Anfang der 2000er Jahre wurde das Häuschen restauriert. Ein Blick zurück in Richtung Garacico verdeutlicht die Staubbelastung. Nach einer guten Stunde bin ich wieder am Ausgangspunkt und Gerti frönt noch immer der Sonne, die durch den Staub kaum zu erkennen ist. Zu Hause gibt es heute einen Nudelsalat.
 
 
 

9.2.2024 - Der Tag nach dem Opernball
Gestern haben wir zufälliger Weise davon Kenntnis erlangt, dass der Wiener Opernball im 3 SAT live übertragen wird. Na das lässt sich Gerti doch nicht zweimal sagen und wir bleiben dran bis zum Ende. Erst nach Mitternacht ist an Schlaf zu denken und dementsprechend spät wird heute aufgestanden. Kurz vor Mittag gibt es Frühstück. Draußen ist allem Anschein nach ein Wetterwechsel im Gange. Über dem Teide Türmen sich die Wolken, es weht ein relativ heftiger Wind aus West und die Temperaturen gehen gegen 30 Grad. Da bleiben wir doch lieber in unserem kühlen Haus. Wenn der Teide so einen Hut hat ist man besser auf derselben.

10.2. bis 12.2.2024 - Gerti 
Nach den zum Teil doch sehr anstregenden Wanderungen und dem eher ausgiebigen Sonnenbad fühlte sich Gerti kränklich. Mittlerweile kam dann auch noch eine Entzündung im Bereich der Mundhöhle hinzu, die aber Gott sei Dank wieder ein wenig abgeklungen ist. Wir wären sonst heute Früh zum Zahnarzt gefahren. Allerding sind in der linken Gesichtshälfte noch leichte Anschwellungen zu erkennen und Gerti fühlt sich noch immer krank. Nach ihrer eigenen Aussage geht es ihr jetzt schon etwas besser. Angesichts der angeschlagenen Gesundheit ist der Geburtstag nur ein Randereignis. Das Wetter in den letzten Tagen war eher wechselhaft und nicht unbedingt zum rausgehen für sie geeignet. Wenn sie morgen gesundheitlich wieder einen kleinen Schritt nach vorne macht versuchen wir eine kleine Wanderung irgendwo im Schatten. Sonne ist momentan nicht gut für sie. An dieser Stelle noch recht herzlichen Danke für die vielen Geburtstagswünsche, Gerti hat sich über jeden einzelnen sehr gefreut.

13.2.2024 - Puerto de la Cruz
Nachdem sich Gertis Zustand leider wieder verschlechtert hat fahren wir um 7:30 Uhr nach Puerto de la Cruz. Unsere Vermieterin hat uns ja bestätigt, dass Frau Dr. Britta Wolf eine erstklassige Zahnärztin ist und wir stehen bei deren Ordination um 8:00 Uhr vor der Tür. Gerti bekommt einen Termin um 11:15 Uhr. Was tun? Heimfahren zahlt sich fast nicht aus, also beschließen wir in Puerto zu bleiben. Für hiesige Verhältnisse ist es sehr früh und wir machen uns auf den Weg zum Taoro Park, welcher nicht weit weg ist von der Arztpaxis. Die Sonne ist hat es noch nicht über den Teide geschafft und alles liegt in einem difusen Licht. Daher bitte die Qualität der Fotos zu entschuldigen. Zum Zahnarzt nehm ich nicht meine Kamera mit und so musste heute das Handy herhalten. Im Park sind nur wenige Jogger anzutreffen und die Blütenpracht lässt auch noch auf sich warten. Das alte ehemalige Gran Hotel Taoro ist jetzt zur Baustelle geworden. Der riesige Komplex ist total entkernt und wird komplett saniert. Wir bummeln durch die Altstadt runter zum Hafen. Um diese Uhrzeit hat man die Stadt für sich. So schlendern wir gut 2 Stunden durch die Stadt und machen uns dann auf den Weg zur Zahnärztin. Natürlich sind wir zu früh da, Gerti kommt schlussendlich auch erst um 12:30 dran, aber das wichtigste ist, dass die Ärztin Entwarnung gibt. In einer Zahntasche haben sich Essensreste eingenistet und die Entzündung verursacht. Die Zahntasche wird gereinigt, Gerti bekommt noch eine Salbe zur Selbstbehandlung mit und wir machen uns auf den Hieimweg. Langsam knurrt der Magen, haben wir doch seit gestern Mittag nichts mehr gegessen. Schnell sind 2 Portionen köstlicher Spaghetti fabriziert und vertilgt. Danach wir ausgeruht. Der Tag begann ja heute schon um 5:30 Uhr.
 
 
 
 

14.2.2024 - Sendero de Monte Agua (Erjos)
Das Wichtigste zuerst - Gerti geht es besser. Noch nicht ganz gesund, aber am besten Weg dahin. Die pralle Sonne ist noch immer Gift für sie und so machen wir heute eine kleine Wanderung am Sendero de Monte Agua, der von Erjos bis El Palmar verläuft. Der gesamte Weg ist 10 km lang, wir gehen ca. 4 km und drehen dann um. Als wir ankommen hat es hier oben auf 1000 m 23 Grad und der Wind bläst heftig aus Süd. Im Wald ist es jedoch sehr angenehm. Wir registrieren zum ersten Mal seit dem wir heuer hier sind dass der gewohnte Nebel den Wald emporsteigt und die Natur mit Wasser versorgt. Vielleicht ein Zeichen, dass sich das Wetter jetzt ändert. Ein, zwei Tage Regen wären ein Segen für die Natur. Nach 2 Stunden sind wir wieder beim Ausgangspunkt und gehen schnurstracks zur Bar Abreu. Wenn immer wir in Erjos sind kehren wir hier ein. Heute probieren wir zu den gewohnten Gabanzas und Ropa vieja den Salat des Hauses - sehr zufriedenstellend.
 
 
 

  
15.2.2024 - Putztag
Ja, das muss auch ab und zu sein. Ein ganzes Haus macht schon ein bisschen Arbeit und die Wäsche wäscht sich auch nicht von allein. Heute ist es etwas kühler geworden und die Luftfeuchtigkeit ist sprunghaft angestiegen. Es bildet sich wieder der uns so vertraute Nebel der gegen Mittag die Hänge emporzieht. Wenn es jetzt noch regnen würde könnte sich die Natur von dem Hitzestress erholen. Aber die Wettervorhersage sieht keinen Niederschlag vor. 

16.2.2024 - Wetterkapriolen
Es ist kühler geworden und ein stürmischer Wind peitscht die Wolken über den Himmel. Durch die Abkühlung bildet sich Nebel und der verdeckt die Sonne. Die Winddiagnose sagt für die kommenden Tage Starkwind voraus, in Böen bis 70 km/h. Ich checke die Windkarten und muss feststellen, dass sich in einem riesigen Bereich der von Florida bis Südgrönland reicht ein gewaltiges Stumtief bildet. Laut Vorhersage wird es in den kommenden Tagen mit Windgeschwindigkeiten von weit über 100 km/h in Richtung Europa ziehen. Wir packen die letzte Ladung Wäsche in die Maschine und fahren kurz nach 15:00 Uhr hoch zur Bodegon Siete Islas. Normalerweise würden wir zu Fuß hochgehen, aber bei dem Wind ist das keine Option. Angesichts der Fleischberge die dort in der Kühlung liegen ziehen wir es wieder einmal vor uns mit Vorspeisen zu begnügen. Salat, Piementos, Käse und Kroketten schmecken wunderbar, ebeso der gute Wein und auch die Nachspeisen sind sehr gut. Ein Barraquito zum Abschluss läßt uns das blöde Wetter fast vergessen.
 

17.2.2024 - Ruigómez - Erjos - Ruigómez (die große Runde)
Entgegen der Wettervorhersage haben wir keinen Sturm. Also machen wir uns auf den Weg nach Ruigómez um eine unserer Lieblingswanderungen zu machen. Vom Parkplatz weg geht es erstmal bergauf, anschließend steil bergauf und das bleibt auch eine ganze Weile so. Dann mäßigt sich die Steigung wieder und ein letzter steiler Abschnitt beendet den ersten Teil - geschafft. Jetzt, 300 Meter höher, ist es eine wunderbare Wanderung durch den Wald. Nach einer Stunde erreichen wir die Ermita de San José bevor es dann stetig bergab geht. Einge Blumen trotzen der Trockenheit und es scheint alles ein klein wenig grüner geworden zu sein. Der aufsteigende Nebel, der so wichtig für die Natur ist, ermöglicht uns einen schönen Blick auf La Palma und die Höhenrücken über Erjos. Ab Erjos wandern wir wieder auf kleinen Wegen durch die Natur und erfeuen uns an den Ausblicken und der Pflanzenwelt. Nach gut 2/1/2 Stunden sind wir wieder beim Ausgangspunkt angelangt, fahren zum Lorenzo und gönnen uns eine Pizza. Der Lorenzo hat uns mittlerweile wirklich als Stammkundschaft akzeptiert, anders kann ich mir den immer üppiger werdenden Belag auf der Pizza nicht erklären.
 
 
 
 
 
 
 

18.2.2024 - Ruhetag
Der heutige Ruhetag ist ungeplant. Seit gestern Abend ist Starkwind und da jagt man keinen Hund vor die Tür. Ich - da kein Hund - fahre in der Früh zum Markt und kaufe Orangen, Bananen, Papayas und Eier. Es sind nur wenige Stände aufgebaut und es sind auch nur sehr wenige Käufer zugegen. Ich glaube, dass die anhaltende Trockenheit den Bauern echt zu schaffen macht. Auf den Feldern wächst nichts und sie haben keine frische Ware zum Verkauf. Vis a vis ist eine Tankstelle und ich gönne unserem Skoda wieder einmal eine Tankfüllung. Wieder zu Hause ist es immer noch recht stürmisch. Ein Korb Wäsche wird der Waschmaschine anvertraut und dann machen wir uns noch ein Reisfleisch. Das war es dann für heute.

19.2.2024 - Los Silos
Heute hat der Wind aufgehört sein Unwesen zu treiben. Dafür haben wir wieder einmal eine sehr starke Calima. Es ist warm, sehr warm. Wir messen bei uns 26 Grad und unten am Meer 23 Grad. Wir wollen schon seit langem einmal hoch in die Berge, aber das geht heute nicht. Also fahren wir nach Los Silos und gehen den uns mittlerweile bestens vertrauten Weg entlang der Küste. Der starke Wind der letzten Zeit zeichnet verantwortlich für eine ordentliche Dünung und der Bufadero, ein Blowhole, macht sich lautstark bemerkbar. Nach gut 1 1/2 Stunden sind wir wieder beim Auto und fahren zum Restaurante Ribamar, einer unserer Favoriten und der einzige der am Montag offen hat. 
 
 
 

20.02.2024 - Wenn die Calima nicht wäre ...
Ja, es ist schon wie verhext. Wir leben wieder im Feistaubdunst der Calima. Heuer ist es so arg, dass es den Sand bis nach Brasilien verfrachtet. Und noch immer kein Regen. Selbst die Kakteen vertrocknen langsam. Wir legen zum wiederholten Mal einen erzwungenen Ruhetag ein. Einziges Highlight heute ist unser täglliches Frühstück. Zerdrückte Bananen mit Orangensaft, Guacamole, frisches Gebäck und Rooibos Tee. Warten wir mal ab, ob wir vielleicht morgen etwas unternehmen können.

21.2.2024 - Buena Vista del Norte
Juhu, der Teide ist wieder zu sehen. Der Wind hat ein wenig gedreht, es ist kühler geworden und leichter Dunst bringt etwas Feuchtigkeit auf die Insel. Für die Berge taugt das Wetter noch nicht, aber für einen Wanderung rund um den Golfplatz, der vom leider viel zu früh verstorbenen spanischen Spitzengolfer Serevranos Ballesteros konzipiert wurde. Er selbst meinte: "Ich habe einen einzigartigen Golfplatz erschaffen" und da kann ich ihm nur Recht geben. Unsere Runde geht zunächst immer am Atlantik entlang. Danach geht es bergauf bis zur Ermita de La Visitación und zum Hotel Hacienda del Conde. Ab jetzt geht es wieder bergab, vorbei am Denkmal für "Seve" bis zu unserem Parkplatz. Bei der Heimfahrt fahren wir noch schnell zum Mercadona um die Vorräte aufzustocken und wieder zu Hause bastelt Gerti einen Auflauf - seufzerlösend.
 
 
 
 


22.2.2024 - Puerto de la Cruz
Ab und zu zieht es uns in die Stadt. Puerto, mit seinen rund 30.000 Einwohnern ist überschaubar und nur 16 km von uns entfernt. Wir parken in der Nähe des botanischen Gartens, gehen runter nach La Paz - da wo die meisten Leute deutsch sprechen - und von dort aus geht es viele Stufen nach unten bis zum Meer. Interessant sind die ersten paar 100 Meter dank des schönen Ausblicks auf den Atlantik und die Escaleras Agatha Christie - die Treppen der Agatha Christie. Auf jeder Treppe steht ein Buchtitel ihres umfangreichen Schaffens. Unten am Meer bietet sich jedesmal dasselbe Bild. Viele Touristen die entweder in den Billigläden nach Schnäppchen suchen oder es sich in den diversen Bars und Cafes gutgehen lassen. Nach 1 1/2 Stunden gehen wir wieder hoch nach La Paz, weil auch wir es uns gutgehen lassen wollen. Wir haben einen Tisch reserviert in der Tiroler Alm, denn nach nunmehr 6 Wochen fern der Heimat muss es wieder einmal ein Schnitzel bzw. ein Gordon Bleu sein. Vorher das obligate Brot mit Butter und Majo, dann Piementos de Padrón, zu den Hauptspeisen noch ein zusätzlicher Salat, 2 große und ein kleines Bier, ein Barraquito und vom Haus noch ein Magentröster und das alles für 41 Euro. Die Preise sind seit letztem Jahr unverändert! 
 
 
 
 


23.2.2024 - dieses Wetter!
Als ich heute um 6 Uhr aufstehe sehe ich einen prächtigen Sternenhimmel. Na, da werden wir heute wohl eine schöne Bergtour machen können. Gegen 1/2 8 wasche ich unser Auto, das wegen der ewigen Calima schon recht unansehnlich ausschaut. Plötzlich so gegen 10 Uhr verfinstert sich der Himmel und der plötzliche aufkommende Wind ist heftig. Ich gehe rauf aufs Dach um einen besseren Rundumblick zu haben. Trostlos! Alles voller Wolken und der Wind, den wir hinterm Haus kaum spüren, bläst ordentlich. Die Wettervorhersage für die kommenden 4 Tage ist ernüchternd. Wind bis 50 km/h in Böen bis 70 km/h. Die Windkarte prognostiziert für die kommenden Tage Starkwind bis zu 100 km/h. Ein riesiges Tiefdruckgebiet südlich von Grönland und ein weiters im Golf von Biskaya bringt reichlich Wind mit sich und im Süden Frankreichs und endlich auch in Spanien ist mit massiven Niederschlägen zu rechnen. Also wieder nichts mit den Bergen. Stattdessen Hausputz. Schön langsam reichts.

24.2.2024 - Sturmwarnung für die Kanaren
So, jetzt haben wir es amtlich. Die Regierung der Kanaren gibt eine offizielle Sturmwarnung für den gesamten Bereich der Kanaren heraus. Wir im Nordwesten sind nicht ganz so arg betroffen, bei uns gibt es "nur" Wind bis max. 70 km/h (in Böen). Im Südwesten und auf anderen Inseln schaut es anders aus. Sturm bis zu 100 km/h und Gott sei Dank nicht direkt aus Afrika. Wir hatten das vor vielen Jahren einmal erlebt was sich da abspielt. Da weht es den Sand dann waagerecht von Afrika herüber und alles wird sandgestrahlt. Laut Meteosat soll das Theater zumindest bis Dienstag anhalten. Wir waschen wieder einmal Wäsche, fahren kurz zum Lidl einkaufen und kochen Knoblauchspaghetti. Lesen und Internet lässt die Zeit verfliegen. Schon ist es wieder Abend, noch ein bisschen fernsehen und dann ab in die Heia.

25.2.2024 - Carnival en Garachico
Gestern Abend war der große Faschingsumzug in Garachico. Wir sind da sicherheitshalber nicht hingegangen, einerseits wegen der Menschenmassen (Corona, Grippe, etc.) und andererseits wegen des Wetters. Obwohl schon seit geraumer Zeit die kirchliche Fastenzeit angebrochen ist juckt das in Spanien keinen. Da ja jede Stadt ihren eigenen Umzug macht, muss man diese Feste natürlich zeitlich so legen, dass die Leute so viele Umzüge wie möglich der Nachbargemeinden besuchen können. Und da reicht halt die offizielle Faschingszeit nicht aus. Macht nichts, überzieht man halt. Und der Fasching ist auch erst dann zu Ende, wenn die Sardine begraben wurde. Das passiert heute. Das heutige Bild ist aus der Presse und stammt von gestern Abend. Wettermäßig gibt es keine Neuigkeiten.

26.2.2024 - langsam wird's fad
Wettermäßig keine Veränderungen. Einzig der Wind wird noch ein bisschen zulegen - Böen bis 90 km/h. Das Wetterbild zeigt nur die Wolken, nicht den Dunst. Sonne gibt es praktisch keine und die Temperatur kratzt an der 20 Grad Marke. Wir machen das Beste aus der Situation und fahren nach las Cruzes zum Restaurante Ribamar - unserem Stammlokal. Ja was ist denn da heute los? So voll haben wir den Laden noch nie gesehen. Wir müssen sogar warten bis ein Tisch frei wird und die haben wahrlich genug Tische. Heute gibt es für Gerti eine Fischsuppe und einen Krabbencoctail und ich gönne mir zum wiederholten Mal das Schweinesteak. Als Postre einen Barraquito und schon geht es wieder heim. Eigentlich wollten wir ja noch in Garachico ein Eis essen, aber der Eisladen hat heute zu.
 

27.2.2024 - Der Wetterfrosch hatte leider Recht!
So gegen 3 Uhr in der Früh ist der Sturm da. Mit voller Wucht zieht er über die Insel, mal schwächer mal stärker. Ich recherchiere im Internet ob es auf der Insel irgendwo ein ruhigeres Fleckchen gibt, leider vergebens. Überall dasselbe Chaos. So soll es die nächsten auch Tage weitergehen. Wir sind sehr froh, dass wir unser gemütliches Haus haben. In dem Apartment von Eva möchten wir bei solchen Wetterbedingungen nicht sein. Der tagelange starke Wind und der Vollmond sorgen zurzeit für extreme Wellen. Trotz all den Warnungen erkennen manche Leute nicht, wie gefährlich da sein kann. So kam es vor kurzem wieder zu einem tragischen Unglück. An der Costa el Sauzal im Norden, ca. 40 km östlich von uns kam ein Mann ums Leben, sein 12jähriger Sohn konnte durch die Einsatzkräfte gerade noch rechtzeitig mit dem Hubschrauber geborgen werden. Uns ist der Ort gut bekannt, waren wir doch in den letzten Jahren selbst schon ein paarmal dort. Eigentlich ein sicherer Wanderweg, wenn man die Warnhinweise nicht missachtet. Auf den letzten 100 Metern gibt es eine Warntafel, dass dieser Teil bei Wellengang lebensgefährlich ist. Das dürften Vater und Sohn wohl nicht ernst genommen haben. Der Weg verläuft immer mindestens 20 Meter über dem Meeresspiegel bis auf das letzte Stück, da geht es runter an den Felsstrand. Fakt ist, dass eine große Welle Vater und Sohn ins Wasser gerissen hat und der Vater nicht mehr gerettet werden konnte. Einen ausführlichen Bericht findet man hier.

28.2.2024 - ohne Worte

29.2.2024 - Playa San Juan
Erfahrungsgemäß ist das beste Wetter - auch bei Schlechtwetter - im äußersten Südwesten der Insel. Besonders die Orte Playa San Juan, Alcalá, La Arena und Puerto de Santiago sind davon betroffen. Ich schaue noch einmal die Wettervorhersage an und ja, es scheint dort ein ganz annehmbares Wetter zu geben. Eine knappe Stunde später sind wir Vorort und können seit vielen Tagen erstmals wieder die Sonne genießen. Auch der Wind ist nur leicht zu verspüren und so wandern wir ein bisschen den Strand entlang, besuchen die Pier die den Fischerhafen vor den Wellen schützt und beobachten einen ganz und gar nicht scheuen Vogel mit einem enorm langen Schnabel. Dann gehen wir zum Restaurante Fresko auf eine Pizza und ein Bier. Bei der Rückfahrt machen wir noch einen Zwischenstopp in La Arena und kaufen bei dem uns bestens bekannten Mercadona alles Nötige ein.
 
 
 

01.03.2024 - Juhu, es regnet!
Nach knapp 2 Monaten Trockenheit hat es heute Nacht angefangen zu regnen. Es regnet teils heftig und das soll die nächsten Tage auch so weitergehen. Es ist wirklich allerhöchste Zeit. Den Bauern wurde bereits das bewässern ihrer Felder untersagt, damit genug Wasser für die Massen von Touristen da ist. Da wird ohne Ende massenhaft Wasser vergeudet und die Bauern müssen zusehen, wie ihre Felder verdorren. Aber es müsste wochenlang regnen, bis die Speicher wieder voll sind. Wir machen das Beste aus dem Regentag, kochen uns ein gutes serbisches Reisfleisch und schauen uns das Qualifying des Formel 1 Rennens in Bahrain an. Die Formel 1 ist wieder zurück und morgen gibt es das erste Rennen. Also von mir aus kann es noch ein bisschen weiterregnen.

2.3.2024 - Wetterwechsel
Heute in den frühen Morgenstunden regnet es so stark, dass ich durch den Lärm munter werde. Eine dicke, fette Regenwolke entlädt ihren Inhalt direkt über Buen Paso. Wo es auf Teneriffa regnet ist purer Zufall. Jede Wolke entlädt sich für sich alleine. Während es bei uns regnet kann es sein, dass im nächsten Dorf kein einziger Tropfen runterkommt. Aber das dürfte es für den Moment gewesen sein. Der Sturm hat sich beruhigt und zu es weht nur mehr ein leichter Wind. Die Sonne lässt sich wieder blicken und die Temperaturen erreichen wieder die 20 Grad Marke. In der Nacht war es schon recht kalt, mehr als 14 Grad waren nicht mehr drin. Laut Wetterbericht solle es in den kommenden Tagen leicht bewölkt sein - ideales Wanderwetter. Heute nutzen wir den Tag zum Generalputz. Am Nachmittag läuft der GP von Bahrein und Red Bull Racing landen auf den Plätzen 1 und 2. Ja, in der Formel 1 sind wir die Besten!

3.3.2024 - nichts wie raus!
Das Wetter ist wandertauglich! Die Frage ist nur wohin soll es gehen. Für die Berge ist es noch zu kalt und die Pflanzen brauchen sicher auch noch ein paar Tage bis sie dank des Regens aufblühen werden. Ja, es gibt einen Ort hier im Nordwesten der Insel der immer den meisten Sonnenschein bietet, die wärmsten Temperaturen aufweist aber auch immer recht windig ist. Na, wer weiß es? Ja klar, das kann nur Los Silos sein. Wie befürchtet ist der Wind recht heftig, aber dank der Sonne ist es nicht kalt. Wir lassen uns heute viel Zeit für die Wanderung. Die Luft ist wie Champagner und der Ozean gibt sein Bestes um uns mit schönen Ausblicken zu verwöhnen. Am Heimweg machen wir noch einen Stopp in Garachico, um bei der Eisdiele Fragola unser erstes Eis zu schlecken - seufzerlösend!
 
 
 
 


4.3.2024 - Wanderung von Puerto de la Cruz zum Mirador de la Gordejuela
Das Wetter ist nicht perfekt, aber brauchbar. Relativ kühl und in der Nacht hat es wieder geregnet, aber jetzt hat es 21 Grad und wir fahren nach Puerto um die Wanderung vom Playa de los Roques zum Mirador de la Gordejuela zu machen. Eine wunderschöne Wanderung die - wenn man will - bis zum Miardor de San Piedro ausdehnen kann. Wir begnügen uns mit der ca. 2 ½ stündigen Wanderung hoch über der Küste. Danach fahren wir noch nach Las Cruces zum Essen.
 
 
 

5. 3.2024 - La Caleta de Interián
Der Wetterbericht sagt weiterhin bewölkten Himmel und Wind voraus. Also fahren wir nach La Caleta de Interián - kurz nach Garachico - um eine kleine Wanderung nach Los Silos zu machen. Die Bauarbeiten an der Kanalisation gehen nur langsam voran, einzig die dicken Rohre in Richtung Meer sind gut zu sehen. Na, das kann ja mal lustig werden. In der Ortschaft herrscht heute tote Hose. Es ist nicht los, gar nichts. Die Erklärung warum das so ist liefert die Putzkolonne des Ortes. Gestern wurde die Sardine begraben, welche das Ende des Karnevals darstellt. Das heißt, der große Umzug war am vergangenen Sonntag. Naja, immerhin noch vor Ostern. Das Wetter ist eigentlich ganz brauchbar, einzig der Wind bläst ganz schön heftig. Aber schlechtes Wetter gibt es nicht, es gibt nur schlechte Bekleidung. Und wir haben eine Gute! Wir wandern bis Puertito de los Silos und schauen und die neu errichteten Häuser an. Einige sind bereits bewohnt, einige sind noch zu haben. Allen gemein ist, dass jetzt bereits der Putz abblättert und die Gartenzäune rostig sind. Da wurde wohl nicht das beste Material verwendet. Wir drehen um und sind nach knapp 2 Stunden wieder beim Ausgangspunkt unserer Wanderung. Am Heimweg besuchen wir noch schnell den Mercadona Supermarkt und ergänzen unsere Vorräte. Heute ist Dienstag, und am Dienstag haben alle Wirte zu. Also kochen wir uns zu Hause ein ausgezeichnetes Linsengericht welches wir wirklich gerne mögen.
 

6.3.2024 - Sendero de las siete islas
Ja, seit heute gibt es einen neuen Wanderweg - den „Sendero de las siete islas“! Er ist in keiner Karte zu finden und selbst Einheimische kennen ihn nicht. Kein Wunder, sind doch so gut wie alle Gäste der Bodegón siete islas mit dem Auto heraufgefahren. Wer tut sich da den Fußmarsch von Buen Paso nach hier oben an. Eben, keiner außer uns. Und dieser Weg hat es in sich. Er ist zwar nur einen Kilometer lang aber überbrückt gehörig viele Höhenmeter. Einmal oben angekommen hat man sich sein Essen und Trinken redlich verdient. Als wir kurz nach 1 Uhr unser Ziel erreichen ist absolut nichts los. Das ändert sich dann mit der Zeit und um ½ 3 ist der Laden voll. Wir lassen uns das großartige Cerveza tostada und den Vino blanco schmecken und genießen einmal mehr die köstlichen Vorspeisen. Als Nachtisch 2 Barraquito und ab geht es nach Hause. Wir können seit langem wieder einmal einen Blick auf den Teide werfen, bevor es die steilen Straßen nach unten geht. Die Natur tut sich immer noch recht hart angesichts der langen Trockenheit, einzig eine Sonnenblume verheißt den kommenden Frühling.
 
 


7.3.2024 - Monte del Agua
Die Sonne lacht vom Himmel und uns zieht es in die Berge. Die Wettervorhersage für El Palmar ist perfekt und wir machen uns auf den Weg zum Monte del Agua. Von hier geht ein 10 km langer Wanderweg hoch bis Erjos und wir wollen die ersten 5 km gehen. Teilweise bläst der Wind noch recht heftig, aber es ist ok. Später im Wald gibt es keinen Wind mehr, aber auch leider keine Sonne. Ja, man kann nicht alles auf einmal haben. Nach gut 5 km drehen wir um und je näher wir dem Ausgangspunkt unserer Wanderung kommen um so stärker zieht der Nebel herein. Im Nu ist es kälter und wir sind froh nach 2 ½ Stunden wieder beim Auto zu sein. Nach der Wanderung haben wir Hunger und was liegt näher, als bei der Bodegón Patamero in Las Lagunetas - kurz vor El Palmar - einzukehren. Das Essen ist tadellos, der Barraquito ein Wahnsinn und der Schnaps vom Haus der Hammer. 
 
 
 
 

8.3.2024 - Costa de el Sauzal
Vor ein paar Tagen habe ich von dem tragischen Ereignis an der Küste von El Sauzal berichtet, bei dem ein Mann zu Tode kam. Heute besuchen wir diesen Küstenabschnitt. Bereits die Fahrt hierher, bzw. die letzten 2,5 km haben es in sich. Da geht es gleich mal 350 m nach unten auf einer einspurigen Straße. 14 Kehren später sind wir unten. Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass die ganz tief gelegen Abschnitte des Weges gesperrt sind, aber auch auf dem höher gelegenen Hauptweg - ca. 20 m über dem Meeresspiegel - muss man aufpassen, dass man nicht nass wird. Wenngleich heute der Wellengang wesentlich ruhiger ist als am Tag des Unglücks ist die Brandung enorm. Die Wanderung ist relativ lang - ca. 2 ½ Stunden - und wir lassen keinen Winkel aus. Am Heimweg besuchen wir noch die Pizzeria in unserem Nachbarort und das war es  für heute.
 
 
 
 
 

9.3.2024 - Ruhetag

10.3.2024 - von San Juan de la Rambla nach Las Aguas und noch ein Stück weiter
Heute geht es zunächst wieder einmal auf den Bauernmarkt. Bananen, Orangen, Avocados, Eier, Petersilie, Kartoffeln und versehentlich auch Karotten landen in der Einkaufstasche. Und natürlich müssen wir auch noch zwei Stück Torte mitnehmen. Gestern hat Gerti in den Teneriffa News gelesen, dass es auf den Kanaren wieder einmal eine Wellenwarnung gibt. In einigen Gegenden sollen die bis zu sechs Meter hoch werden. So hohe Wellen sind in unsere Region eher unwahrscheinlich, aber wir können uns vorstellen, dass es beim Charco de la Laja in San Juan de la Rambla ganz ordentliche Wellen geben wird. Also fahren wir so gegen 11 Uhr los und parken am Ortseingang. Von hier kann man direkt zum Charco gehen ohne zunächst die vielen Treppen hinabzusteigen. Ja, die Wellen sind ganz beachtlich! Die Bilder 3 bis 7 zeigen den Charco - das Naturschwimmbecken. Da käme heute keiner lebend raus. Wir gehen die Treppen hoch und sehen, dass der obere Zugang gesperrt ist. Macht eigentlich wenig Sinn, wenn man von unten direkt zum Charco gehen kann. Aber Logik ist den Leuten hier eher fremd. Wir schlüpfen halt durch die Sperrbänder und gehen einmal quer durch San Juan in Richtung Las Aguas. Auf der Straße blühen ein paar Bäume, ansonsten ist der Weg eher unspektakulär. Unten in Las Aguas hingegen ist mächtig was los. Die vielen Parkplätze sind restlos belegt (gut dass wir zu Fuß unterwegs sind) und jede Menge Leute beobachten das Spektakel. (Bilder 9 bis 11 und Video). Wir gehen weiter den Camino Riba del Mar bis nach El Rosario. Hier drehen wir um und sind nach insgesamt gut 2 Stunden wieder beim Auto.
 
 
 
 
 
 

11.3.2024 - Charco del Viento
Die Wettervorhersage ist so lala. Grundsätzlich haben wir moderate Bedingungen bei 21 Grad. Die Sonne scheint, es weht ein leichter Wind. Der Wetterfrosch prognostiziert ab Mittag zunehmende Bewölkung. Noch immer kein Wetter für die Berge. Also fahren wir ins benachbarte Santa Catalina und gehen den Küstenweg zum Charco del Viento. Der leichte Wind ist angenehm da die Sonne scheint. Je näher wir unserem Ziel kommen frischt der Wind auf und die Sonne versteckt sich hinter den Wolken. Auf den ersten Blick scheint es so, als wäre die Brandung wieder normal. Als wir dann beim Charco ankommen bietet sich uns ein anderes Bild. Hier ist heute an baden nicht zu denken. Für den Rückweg wählen wir dieses Mal die kleine Straße die zum Ort führt, da dieser Weg windgeschützt ist. Wir müssen feststellen, dass die Natur überhaupt keine Fortschritte macht. Es blüht nichts und ein großer Teil der Bananenstauden ist vertrocknet. Ja, ohne Wasser kann die Natur nicht Gas geben.
 
 
 

12.3.2024 - Rambla de Castro
Das Wetter meint es heute gut mit uns. Für das Hochgebirge noch ein bisschen zu kalt, aber ideal für eine Wanderung. Bei San Pedro, kurz vor Los Realejos, gibt es die  Paisaje Protegido de la Rambla de Castro - ein Naturschutzgebiet. Der Parkplatz direkt beim Mirador ist immer besetzt und deshalb suchen wir einen Parkplatz in der näheren Umgebung. Auf der Straße Richtung Playa de Socorro finden wir ein kleines Schlupfloch. Gerade passend für unseren PKW. Zunächst gehen wir runter zur Küste wo eine klitzekleine Ortschaft liegt. Die Urbanización  Rambla del Mar ist eine hochfeine Adresse. Hier gibt es nur edle Villen und eine einzige, winzige Zufahrtsstraße. Das direkt angrenzende Naturschutzgebiet bietet Wanderwege zu Hauf. Wir lassen keinen dieser Wege aus und genießen die wunderbaren Ausblicke. Ein immer grüner Barranco dank des steten, aus dem Fels fließenden Wassers. Ja, diese kleine Quelle - Madre del agua (Mutter des Wassers) - haucht der Schlucht Leben ein. Die Vögel fühlen sich hier ebenso wohl wie die Pflanzen. Man könnte die Wanderung natürlich noch ausdehnen bis Puerto de la Cruz, aber uns reicht für heute dieser Teil.
 
 
 
 
 

13.3.2024 - Wetterkapriolen
Der morgendliche Blick auf den Wetterbericht ist vielverheißend. Sonne satt und warm. Super! Ins Gebirge fahren wir noch nicht, aber für eine Wanderung in der Schlucht zu den Escaleras ist es genau das richtige Wetter. Wir fahren nach Los Silos, wo die Wanderung startet und sind doch recht überrascht, dass es bei Garachico zu regnen anfängt. Der Nebel hängt dicht an den Felswänden fest und das bleibt so bis Los Silos. Wir fahren die paar Kilometer runter ans Meer bis nach Puertito de los Silos und siehe da, das Wetter passt. Also verzichten wir auf die Schluchtenwanderung und marschieren zum x-ten Mal am Meer entlang. Die hohen Wellen der letzten Tage habe auch hier gewütet. Der Weg geht immer zumindest 10 Meter über dem Meer, aber auch hier am Weg liegt jede Menge Treibgut und Steine, die durch die riesigen Wellen bis zum Wanderweg gespült wurden. In den Bergen hängt der Nebel und es regnet teilweise heftig, hier am Strand scheint die Sonne. Nach einer knappen Stunde ereilt uns sogar am Strand der Regen und wir drehen um. Beim Ausgangspunkt der Wanderung angelangt stehen wir in der Sonne, unser ursprüngliches Ziel ist fast nicht mehr wahrzunehmen. Dazwischen liegen aber nur 2 km. Wir fahren zum Restaurate Ribamar zum Essen und werden heute sogar mit Handschlag begrüßt. Dass uns nach dem Essen noch ein Schnaps auf kosten des Hauses angeboten wird empfinden wir wie einen Ritterschlag - Stammgast! Am Heimweg regnet es wieder und als wir zu Hause ankommen beträgt die Sicht gar mal ein paar Meter.
 
 
 

14.3.2024 - Montañas negras
Heute ist es wolkenlos und warm - das will mir der Wetterbericht vermitteln. Allerdings schaut es bei uns völlig anders aus. Nebel, eher kühl, gar nicht gut. Also fahren wir mal hoch nach Erjos. Der Nebel wird immer dichter und wir fahren weiter hoch bis Los Llanos. Nebel! Ein paar Kilometer weiter beginnt der Wanderweg zu den Montañas negras. Wir parken an der Straße und versuchen von hier aus unser Glück. Je höher wir kommen umso besser werden die Bedingungen. Als wir beim schwarzen Berg ankommen scheint die Sonne und es ist schön warm. Als wir den Berg umrunden, kommen vom Norden schon die ersten Nebelschwaden auch hier oben an. Schnell weiter um den Berg rum und das Wetter passt wieder. Nach gut 3 Stunden sind wir wieder beim Ausgangspunkt, fahren in Erjos noch schnell zur Bar Abreu auf ein spätes Mittagessen uns tauchen dann wieder ein in die Nebelsuppe. Morgen werden wir einmal den Teide besuchen.
 
 
 
 

15.3.2024 - Parque Nacional del Teide
So, heute passt das Wetter! Kein Dunst, keine Wolken, Sonne satt und rund 20 Grad. Schnell die Jause in den Rucksack gepackt und nichts wie rauf auf den Berg. Bereits beim Hochfahren bemerken wir, dass die Temperatur unaufhörlich steigt. Bei unserem Ausgangspunkt in knapp 2000 m haben wir 26 Grad und ein klein wenig Wind der sehr angenehm ist. Unsere heutige Wanderung ist Neuland für uns. Wir haben sie im Internet entdeckt und wollen sie heute mal gehen. Ausgangspunkt ist der Parkplatz beim Mirador de Samara. Genau auf den Monte Samara geht es zuerst. Das Terrain besteht zu 90% aus feinen Sand und Kies und es ist ziemlich anstrengend darauf zu gehen. Mit jedem Schritt sinkt man ein oder man rutscht weg. Wegrutschen ist gar nicht gut, geht es doch ab und zu recht steil bergab. Nach dem Gipfelsieg beim Samara geht der Weg stets  weiter bergauf bis zum Montaña de la Botija, welcher rund 400 Meter höher liegt. Trotz der extrem trockenen Luft - schweißtreibend. Die Landschaft ist eintönig aber faszinierend zugleich. Spätestens nach einer halben Stunde hat man sich daran gewöhnt, das Gehirn hat nichts mehr zu tun und löscht erst mal die Festplatte. Völlig unbeschwert und sorgenfrei stapfen wir so knapp 2 ½ Stunden durchs nirgendwo. 
 
 
 
 
 
 

16.3.2024 - Ruhetag - Wunden lecken
Die letzten beiden Tage bzw. Wanderungen waren doch eher intensiv. Besonders die gestrige Tour war extrem. So hohe Temperaturen, sauerstoffarme und extrem trockene Luft in über 2000 m, gleißender Sonnenschein und Staub (in dem man sich permanent bewegt), sind wir nicht mehr gewohnt. So ist es auch kein Wunder, dass wir heute etwas erschlagen sind und Gerti Halsweh hat. Also bleiben wir trotz strahlendem Sonnenschein zu Hause und ruhen uns aus.

17.3.2024 - Calima
Ja, man kann es kaum glauben, aber wir haben schon wieder eine Calima. Neben den extrem hohen Temperaturen haben wir jetzt auch wieder den Feinstaub allgegenwärtig. Gerti hat noch immer Probleme und muss dauernd nießen. Ich mach mich in der Früh auf den Weg zum Bauernmarkt, wo heute nicht viel los ist. Das Wetter ist ideal zum Wäsche waschen. Also kommt zunächst die Bettwäsche in die Trommel und danach noch Handtücher und so. Die Bettwäsche ist schon fast trocken als ich die Handtücher aufhänge. Ja, die extrem trockene Luft ist da sehr hilfreich. Das meteorologische Amt der Kanaren gibt bekannt, dass heuer der wärmste Winter seit Menschengedenken war. Circa 2,5 Grad wärmer als  im Durchschnitt. Und es war auch einer der trockensten. Zum ersten Mal gab es im Winter keinen Schnee auf dem Teide. Keine Niederschläge, kein Schnee, kein Wasser. Teneriffa muss seinen Wasserverbrauch ausschließlich aus den Niederschlägen decken. Verschärfend hinzu kommt die Tatsache, dass heuer ca. 13% mehr Urlauber auf der Insel sind als im letzten Jahr und immer noch weitere riesige Hotelanlagen errichtet werden. Ein weiteres, ebenso massives Problem ist der extreme Verkehr. Bei den Knotenpunkten wie bei unserem Kreisverkehr in Buen Paso kommt es permanent zum Stau. Besonders in den Nachmittagsstunden haben wir regelmäßig, zum Teil kilometerlangen Stau. Im Süden bei den Ballungszentren Adeje, Playas de las Americas uns Los Christianos kommt es zum Teil zu Verzögerungen von bis zu 2 Stunden! Ich befürchte, die Kanaren sind gerade dabei sich ihr eigenes Grab zu schaufeln. 

18.3.2024 - Montag
Heute mach ich es kurz. Am Morgen Nebel/Dunst der so dicht ist dass der Flughafen Nord in La Laguna geschlossen werden musste. Auffrischender Wind aus Osten. Die Sonne kommt ab und zu für ein paar Minuten raus. Gerti geht’s noch immer nicht so toll. Das Niesen will nicht aufhören. Also kein Tag zum Rausgehen. Vielleicht schaut es morgen anders aus - mal sehen.

19.3.2024 - Dienstag
Eigentlich könnte ich den Bericht von gestern kopieren und wieder einstellen. Einzige Änderung: gestern hab ich ein Reisfleisch gekocht und heute war es ein Linseneintopf.

20.3.2024 - Buenas noticias (gute Nachrichten)
Das Wetter ist perfekt. Gerti geht’s besser, dafür habe ich jetzt eine laufende Nase - Pollenallergie! Das ist nicht schlimm, aber lästig. Zum Wandern fühlt sich Gerti noch nicht richtig fit, deshalb mache ich mich heute allein auf den Weg zum nahegelegenen Charco del Viento. Eigentlich könnte ich von zu Hause aus dorthin wandern, aber leider liegen 2 Barrancos (Schluchten) dazwischen und so muss ich mit dem Auto nach Santa Catalina fahren - grad mal 4 km. Der leichte Wind ist bei Temperaturen so um die 25 Grad sehr angenehm und die heutige Wanderung ist wirklich schön. Zunächst geht es ca. 100 m rauf und dann 200 m bergab. Die Sicht ist heute ausgezeichnet und bietet mir - dem alten Fotografen - viele schöne Motive. Hin und zurück grad mal gut 1 ½ Stunden - die aber voller Genuss. Der Charco zeigt sich heute von seiner moderaten Seite, aber das täuscht. Kurz nachdem ich das Video gemacht habe,  haben 2 große Wellen das Idyll in einem anderen Licht erscheinen lassen. Charcos sind immer gefährlich! Wieder zu Hause basteln wir gemeinsam einen großartigen Gemüseauflauf - seufzerlösend!
 
 
 
 
 
 

21.3.2024 - Dana im Anmarsch
Ich habe ja schon x-mal eine Calima erklärt, aber noch nie eine Dana. DANA steht für „Depresión aislada en niveles altos“, also „Isolierte Depressionen auf hohem Niveau“. „La gota fría“ (der kalte Tropfen) ist ein isolierter Tropfen sehr kalter Polarluft in fünf bis zehn Kilometern Höhe, also ein so genanntes “isoliertes Höhentief”. Dieser Kaltlufttropfen hat keine echten Fronten und liegt so hoch, dass Barometer am Boden nicht anspringen. Während sie noch schönes Wetter ankündigen, ziehen bereits dichte Gewitterwolken am Himmel auf. Den Meteorologen erschwert das die Vorhersagen. Unser heutiges primäres Ziel ist das Restaurante Ribamar, da es aber beiden Patienten nicht schaden kann etwas frische Atlantikluft zu schnuppern, fahren wir zunächst nach Los Silos. Wolken ziehen von Norden herein und stauen sich vor den Bergen. Irgendwann ist die Luft so mit Feuchtigkeit angereichert, dass es zu regnen beginnt. Als wir unsere kleine Wanderung in Los Silos beginnen, ist das Wetter noch vertretbar. Wir belassen es heute bei einer kleinen Wanderung und drehen nach einer halben Stunde um. Als wir wieder den Parkplatz erreichen fängt es an zu regnen. Mal mehr, mal weniger, aber stets. Wir fahren nach Las Cruces zu unserm Stammlokal wo man froh ist uns wieder zu sehen. Nach dem Essen fahren wir bei strömendem Regen heim und sind froh, halbwegs trocken unser Haus zu erreichen. Das Wetter soll die nächsten Tage so bleiben - gut für die Natur.

22.3.2024 - Wintereinbruch
Den kompletten Winter über gab es auf dem Teide keinen Schnee. DANA hat jetzt dafür gesorgt, dass der Berg ab der Hälfte weiß ist. Verrücktes Wetter. Mein Schnupfen wird leider nicht besser, dafür geht es Gerti wieder halbwegs gut. Am Vormittag scheint die Sonne, aber es ist deutlich kühler als die letzten Tage. Gegen 13:00 Uhr fahren wir hoch zur Bodegon Siete Islas zum Mittagessen. Obwohl der Laden eigentlich der Fresstempel für Fleischliebhaber ist, ernähren wir uns hier ausschließlich vegetarisch. Käse, Piementos, Salat und Croquetas schmmecken sehr gut und machen satt. Dazu der gute Weißwein und als Nachtisch einen Barraquito - Magen was willst du mehr. Als wir uns auf den Rückweg machen regnet es wieder. Gut so, wir brauchen den Regen.

23.3.2024 - La Semana Santa - die Karwoche
Ostern ist auch hier - wie überall in der christlichen Welt - ein besonderes Fest. Auf den Kanaren aber ganz besonders. Hier beginnen die Feierlichkeiten bereits am Donnerstag und ziehen sich durch bis Montag. Ab Donnerstag haben die Geschäfte zu und die Gastronomie freut sich über regen Zulauf. Bei uns hat immer noch das sehr zentrale Tiefdruckgebiet über den Kanaren das Sagen. Es regnet häufig, ab und zu sind Gewitter dabei und dann kommen immer wieder einmal sonnige Abschnitte. Der Teide ist mittlerweile tief verschneit - das untenstehende Bild stammt vom meteorologischen Zentralamt der Kanaren - und zeigt das ganze Ausmaß der Schneefälle oberhalb von 2000 m. Hier unten bei uns liegen die Temperaturen so um die 15 Grad. Da wir uns in der Karwoche meist selbst kochen werden, ist ein Besuch des Mercadona notwendig. Wie sind gegen Mittag dort und haben den Laden noch nie so voll erlebt. Wir decken uns mit allem Notwenigen (und auch Unnotwendigem) ein und fahren wieder heim. Zu Hause koche ich zunächst einige Portionen Sugo für die nächsten Tage und danach gibt es Spaghetti mit Pesto di Rucola aus dem Glas. Das Pesto war noch von den vor uns anwesenden Gästen da und wenn es schon mal da ist verwenden wir es halt. Wir hätten es nicht tun sollen. Der Geruch war gut, der Geschmack hingegen eher gewöhnungsbedürftig. Jetzt bleibt nur abzuwarten, wann sich das Wetter wieder normalisiert und bis dahin sollte dann mein Schnupfen auch vorbei sein.
 

24.3.2024 - Wo sind wir? - (¿donde estamos?)
Als gestern die Sonne unterging, sahen wir den Teide mit einem Wolkenhut. Das ist ein unverkennbares Zeichen für einen Wetterwechsel. Je nachdem ob der Teide nur ein Käppi aufhat oder einen richtigen Sombrero, kommen Regen oder starker Wind oder eine Mischung aus beiden.
Bei uns war es das Vorzeichen für starken Regen. In den frühen Morgenstunden begann es heftig zu regnen und das hielt so 3 bis 4 Stunden an. Als kurz nach 8 Uhr der Himmel aufklarte fuhr ich schnell zum Bauernmarkt um unsere Vorräte wieder zu ergänzen. Mittlerweile kennen mich die drei Damen (Großmutter, Mutter und Tochter) von meinem Gemüsestand und ich bekomme nur noch handverlese Ware. Die Mädels haben bemerkt, dass ich mich mit den Produkten nicht so richtig auskenne und so wird mir genau erklärt welches Produkt wann reif sein wird. Danach noch schnell zum süßen Eck, wo heute nur ein Stand aufgebaut war. Die haben aber auch recht schöne Kuchen im Angebot und schon war der Einkauf erledigt. Wieder zu Hause checke ich das Wetter im Internet. Naja, so richtig toll stellt sich das leider nicht dar. Es besteht eine hohe Regenwahrscheinlichkeit, allerdings nur temporär und auch nicht überall. Der Teide teilt wie ein Keil die herannahenden Regenwolken und lenkt sie noch Osten oder Westen. Wir haben heute Glück und der Großteil der Wolken wird nach Westen abgelenkt. So bekommt heute auch Maska einmal Regen ab. Nach dem Frühstück machen wir uns auf die Socken nach? Ein kleiner Hinweis. Es liegt westlich von uns, direkt am Meer. Anhand der Bilder sollte es leicht sein unser heutiges Ausflugsziel zu benennen. Wir waren ja auch schon x-mal dort. Wieder zu Hause mache ich das Sugo von gestern fertig und es gibt Pasta asciutta. Na recht viel besser bringen das die Italiener auch nicht hin. Als Betthupferl noch der Kuchen vom Bauernmarkt und das soll es dann für heute auch gewesen sein.
 
 
Ach ja, wo waren wir? Los Silos - ¡naturalmente!

25.3.2024 - La Arena
Um wieder einmal ein wenig Abwechslung in unsere Unternehmungen zu bringen, beschließen wir wieder einmal an die Westküste zu fahren. Hier gibt es den schönen Wanderweg von La Arena nach Alcalá und in La Arena wollen wir wieder einmal die Bar El Gourmet besuchen. Als wir losfahren ist der Teide kaum zu sehen, obwohl keine Wolken am Himmel sind. Dunst, Nebel oder Calima? Hoch oben beim Pass in Erjos, ist die sonst stets sichtbare Nachbarinsel La Gomera nicht einmal zu erahnen. Wir fahren runter nach La Arena und werden von einem stürmischen Südwestwind überrascht. Sehr außergewöhnlich, dass es hier so bläst. Wir gehen ein Stück des Wanderweges bis uns die von der Brandung herübergewehte Gischt zum Umdrehen zwingt. Wir gehen zum von Chinesen geführten Italiener und Essen und Trinken dort sehr gut. Wir kennen den Laden schon seit vielen Jahren und sind jedes Mal über die Qualität und die günstigen Preise überrascht. Danach lassen wir uns noch ein bisschen die Sonne auf den Pelz brennen und treten dann wieder die Heimreise an. War wieder mal schön den Westen zu sehen.
 

26.3.2024 - Garachico
Das Wetter ist sehr durchwachsen. Für die ganze Insel ist Regen angesagt, mal mehr, mal weniger. Gegen die Mittagszeit fahren wir nach Garachico und wagen eine kleine Rundwanderung durch den Ort. Fast alle Lokale haben heute zu und die wenigen offenen sind überbevölkert. Uns egal, wir gehen zum Strand, wo wieder einmal der schöne Spazierweg am Meer gesperrt ist. Danach zum ehemaligen Hafen, hier brandet die See schwer an die Felsen. Nein, heute ist kein guter Tag für körperliche Ertüchtigung. Wir gehen zu unserer Eisdiele wo heute keine Menschenmasse darauf wartet ein Eis zu kaufen. Wir lassen uns das herrliche Eis schmecken und fahren dann wieder heim. Zum Essen gibt es heute Knoblauchspaghetti. Vielleicht ist das Wetter morgen brauchbarer.
 


27.3.2024 - Playa El Bollullo
Was war das für eine kalte Nacht! 11 Grad ohne Heizung sind nicht toll. Aber dafür ist das Wetter heute vom Feinsten! Die Sonne scheint, 21 Grad und kaum Wind. Wir fahren nach Puerto de la Cruz - ganz genau nach La Paz - da wo die deutsche Pensionisten rumlungern. Ich bin zwar selber Pensionist, aber rumlungern gibt es nicht. Es gibt den Camino a la Playa el Bollullo (man spricht: bojujo) und der ist Neuland für uns. Wir waren zwar schon mehrfach ganz nahe dran, aber bis zum Playa (Strand) haben wir es noch nie geschafft. Heute ist da aber richtig viel los! Selten so viele Leute auf dem kleine Wanderweg von Puerto de la Cruz aus hier angetroffen. Wir gehen auch ein bisschen abseits des bekannten Weges und fangen ein paar Stimmungen ein. Und dann kommt das Highlight: der Strand und der Weg runter zum Strand sind der Hammer. Am Ende des Weges erwartet den Wanderer nicht nur ein Kaffeehaus welches heute brechend voll ist, sondern auch die lieben Enten die wir von den Escaleras kennen. Nein, hübsch sind sie nicht, dafür aber sehr zutraulich. Wir gehen den gleichen Weg zurück und noch ein kleines Stück weiter hoch. Wir waren nicht sicher, ob uns dieser Strand bisher verborgen blieb weil es keinen Zugang gab oder wir einfach immer den falschen Weg gingen, den zum Restaurante San Diego. Und genau so war es. Wenn man nur ans Essen denkt, übersieht man schnell den Abzweiger zur Natur. Nachdem in den kommenden 6 Tagen zu Hause gekocht wird besuchen wir noch einmal unseren Lorenzo auf eine Pizza. Beim Kramer ums Eck noch schnell ein paar Nudeln und eine Flasche Wein gekauft und jetzt sind wir für Ostern gerüstet.
 
 
 
 
 

28.3.2024 - Westwind
Pünktlich zu den Osterfeiertagen - die beginnen hier ja schon heute - setzt starker Westwind ein. Wind aus Westen ist im Land der Nordost Passatwinde eher die Ausnahme. Schuld daran ist ein dickes, fettes Tiefdruckgebiet über Neufundland, welches den Atlantik ich bisschen durchmischt. Es gibt kein Fleckchen auf der Insel welches den Westwind nicht abbekommt und das ist gerecht so - finde ich. Wenn schon Schlechtwetter zu Ostern dann bitte für alle. Wobei, schlecht ist das Wetter eigentlich nicht, nur stürmisch. Man könnte hochfahren in die großen Wälder, aber bei Windspitzen bis zu 80 km/h vielleicht doch keine so gute Idee. Da knickt es schnell mal einen Baum um oder einen Ast ab und das Risiko gehen wir lieber nicht ein. Also bleiben wir zu Hause und widmen uns einmal mehr dem Waschen der Wäsche. Außerdem gibt es heute wieder heimische Kost in Form von Schweinemedaillon mit Nudeln und einer Champignonsauce. Leider hab ich hier nicht unsere Küche von Mondsee zur Verfügung. Das Kochen mit einem normalen Ceranfeld ist mühsam, wenn man Induktion gewöhnt ist. Aber irgendwie findet doch alles zusammen und es schmeckt recht gut. Allerdings müssen wir zum wiederholten Mal feststellen, dass wir das Fleisch eigentlich nicht gebraucht hätten. Was ist nur aus mir, dem alten Fleischtiger, geworden? 

29.3.2024 - Karfreitag
Erfreulicherweise hat sich das Wetter gebessert. In der Nacht hat es zwar noch stark geregnet, aber am Morgen scheint die Sonne bei freundlichen Temperaturen. Der Wetterbericht sagt nach wie vor noch starken Wind voraus. Der Karfreitag hier ist wirklich ein sehr wichtiger Feiertag. Die Familien finden zusammen, man macht Ausflüge, geht essen, frönt dem Sport usw. Also kein Tag für eine große Unternehmung unsererseits. Von der Straße her hören wir die Motorräder - eines der Lieblingshobbys der hiesigen Jugend. Laut und schnell muss es sein und oft genug auch gefährlich. Wir nehmen uns heute einmal unsere eigene kleine Gemeinde Buen Paso vor. Als ich das erste Bild machen will sagt mir meine Kamera, dass der Akku geladen werden muss. Also muss heute das Handy herhalten. Von unserem Haus aus ist es ein gemütlicher Spaziergang, der wie üblich hier immer mal rauf und mal runter geht. Vorbei an der kleinen Kirche Ermita de Nuestra Señora de Buen Paso wo gerade ein Gottesdienst endet, weiter zu der alten Pinie vor der drei Kreuze stehen. Das ist nicht so für Ostern arrangiert, die stehen immer hier. Wir spazieren weiter durch das Dorf das wie ausgestorben erscheint. Kurz vor La Mancha drehen wir um und gehen wieder nach Hause. Es ist noch ein Stück des Schweinefilets von gestern übrig. Gerade die richtige Menge für eine große Portion Reisfeisch.
 
 


30.3.2024 - Los Silos
In der Früh führt mich mein erster Weg zu meiner Gemüsefrau am Bauernmarkt. Schnell hab ich meine paar Sachen gekauft und mit einem „Feliz Pascua“ (Frohe Ostern) entlässt sie mich wieder. Das Wetter ist gut, wenngleich in bisschen windig. Aber Teneriffa ohne Wind - eigentlich unvorstellbar. Da heute mit sehr vielen unternehmungslustigen Einheimischen zu rechnen ist fahren wir nach Los Silos, wo man sich gut aus dem Weg gehen kann. Der andauernde Westwind hat das Meer aufgepeitscht und beschert mir schöne Motive. Wir sind heute ungewöhnlich früh hier und haben den Weg fast für uns allein. Beim Rückweg jedoch, so gegen halb eins, kommen uns die Kolonnen der Einheimischen entgegen. Die sind noch auf der Suche nach Appetit den wir bereits haben. Gegen eins - gute 2 Stunden nach Beginn unserer Wanderung - fahren wir wieder nach Hause. Eigentlich wollten wir in Garachico noch schnell auf ein Eis gehen, aber angesichts der Menschenmassen verschieben wir den Plan auf einen der nächsten Tage. Zu Hause gibt es heute einen exzellenten Gemüseauflauf - schön langsam sind wir die Auflaufspezialisten!
 
 
 

31.3.2024 - Ein Osterspaziergang
Dank der Sommerzeit sind wir heute recht früh auf den Beinen. Ja, immer dieser Jetlag! Das Wetter ist gut und ganz Teneriffa wird auf den Beinen sein. Aus diesem Grund entscheiden wir uns heute für eine Wanderung, die wirklich nur einem kleinen Kreis Wissender vorbehalten ist. Wir fahren nach Los Longuares, einem klitzekleinen Weiler ganz in unserer Nähe. Von dort gehen wir immer bergab nach Las Crucitas, ebenfalls nur ein Fliegenschiss auf der Landkarte. Weiter geht es bergab bis nach Santa Catalina. Trotz des Regens sind keine Blumen zu sehen. Wahrscheinlich sind die meisten Blütenpflanzen auf Grund der 3-monatigen Trockenheit abgestorben. Alle drei Orte haben eines gemeinsam - sie sind sehr klein, sehr ruhig und sehr unbekannt. Wie verschlafen sie sind, beweist am besten Santa Catalina, wo auf dem zentralen Festplatz immer noch das Jahr 2023 regiert. Es ist keine Menschenseele zu sehen, kein Hund bellt. Am Rückweg, dem Camino la Yegua,  pflücken wir noch ein paar Stängel der dort wachsenden wilden Petersilie. Ab jetzt geht es nur mehr bergauf bis wir wieder beim Auto sind. Zu Hause gibt es heute zum wiederholten Mal einen tollen Linseneintopf - wir lieben Linseneintopf!
 
 

1.4.2024 - El Palmar - die große Runde
Als wir heute gegen 11 Uhr nach El Palmar fuhren sind die Straßen wie leergefegt. Auch in Garachico -  wo wir ja durch müssen -  ist tote Hose. Die Straße hoch nach El Palmar haben wir ganz für uns allein. Am Ostermontag scheinen die Einheimischen zu Hause zu bleiben. Uns soll’s recht sein, dann wird beim Restaurante Ribamar beim Rückweg auch nicht so viel los sein. Zunächst - wie so üblich in Teneriffa - geht es erstmal bergauf. Nachdem wir Los Pedregales erreicht haben, geht es für ca. 2 km gemütlich weiter. Dann noch der finale Anstieg und von jetzt an verläuft der Weg immer mehr oder weniger bergab. Wir gehen weiter nach Lagunetas mit seinem kleinen Kirchlein und der Bodegón Patamero die aber heute zu hat. Beim Kirchlein gibt es einen Rosmarinstrauch - der muss natürlich einige Nadeln lassen. Nach 2 Stunden sind wir wieder beim Auto und fahren voller Vorfreude nach Las Cruzes zum Restaurante Ribamar. Wir müssen leider zur Kenntnis nehmen, dass der heute (wahrscheinlich wegen Reichtums) geschlossen hat. Am Samstag sahen wir nachmittags eine große Menschenmenge, die auf freiwerdende Tische wartete. Also fahren wir heim und Gerti brutzelt ein Kartoffelgröstel mit Spiegelei.
 
 
 
 


2.4.2024 - … der Günther Jauch ist schuld daran!
Das Wetter ist perfekt. Sonne pur, angenehme Temperaturen - beste Bedingungen um hochzufahren ins Gebirge oder zur Steilküste nach El Sauzal. Nur leider ist das heute nicht möglich. Warum? Ganz einfach! Am Ostersonntag und Ostermontag gab es jeweils im Fernsehen das große Osterspezial von „Wer wird Millionär“. Wir mögen die Sendung und den Günther Jauch und das mussten wir uns natürlich anschauen. Blöd nur, dass die Sendungen jeden Abend bis Mitternacht liefen. Dazu noch die Umstellung auf Sommerzeit und so kommen schnell mal ein paar Stunden fehlender Schlaf zusammen. Als wir gegen Mittag startklar waren, war es für die geplanten Unternehmungen zu spät. Also kommt heute eben wieder einmal der Charco Viento dran. In der Mitte des Küstenabschnitts zweigt ein kleiner Weg ab den wir bis dato noch nie gegangen sind. Heute ist er dran. Die Aussichten sind wirklich wunderschön und man ist hier vollkommen alleine. Beim Aussichtspunkt auf den Charco gesellt sich eine Eidechse zu mir und schaut mir tief in die Augen. Leider haben wir keinen Apfel dabei für die kleine Echse. Der Charco benimmt sich heute manierlich.
 
 
 
 


3.4.2024 - Wanderung zur Bodegón siete Islas
Ja, wir haben den Jetlag noch immer nicht komplett verdaut. Auch heute dauert es wieder lang bis wir einsatzfähig sind und für El Sauzal oder die Berge ist es zu spät. Bevor wir kommende Woche unsere Heimreise antreten, wollen wir auf jeden Fall noch einmal eines unserer Lieblingslokale, die Bodegón siete Islas, besuchen. So können wir das Essen gleich mit einer Wanderung verknüpfen. Es sind ja nur 20 Minuten bis zum „Siete Islas“, aber die haben es in sich. Wenn wir vorher nur einen leichten Appetit verspürten ist es jetzt leichter Hunger. Man kennt uns dort mittlerweile und stellt gar nicht mehr die Frage ob wir nicht auch noch Fleisch möchten. Nein, die Vorspeisen nebst Bier und Wein sind ausreichend und sehr gut. Heute ist gegen 13:30 absolut nichts los. Im großen Saal sind wir praktisch alleine und die Cabanas sind auch noch leer. Die Umstellung auf Sommerzeit macht sich auch hier bemerkbar. Als wir nach gut 1 ½ Stunden das Lokale wieder verlassen ist es gut besucht. Die Sicht ist heute außergewöhnlich. Kein bisschen Calima, kein Dunst, lediglich ein paar vereinzelte Wolken trüben den blauen Himmel. Am Heimweg finden sehen wir einen Zitronenbaum, dessen Äste und Früchte über den Zaun wachsen. Da können wir nicht nein sagen und ernten 2 Zitronen. Wieder zu Hause lassen wir alle Viere gerade sein und nehmen uns fest vor, morgen früher aufzustehen um endlich die Steilküste bei El Sauzal zu besuchen. Langsam wird’s Zeit, wir haben nur mehr gut eine Woche.
 
 
 

4.4.2024 - El Sauzal und Tacoronte
So heute ist es soweit. Wir fahren zunächst nach Mesa del Mar (Tacoronte), ein kleiner und extrem hässlicher Urlaubsort. Dominiert wird der Ort von dem 12 Stock hohen blauen Appartementhaus, welches schon sehr alt ist und mehr und mehr verfällt. Der Ort verfügt über einen im Meer gemauerten Pool, der von jeder größeren Welle überspült wird. Durch einen Tunnel kommt man auf die andere Seite des Felsens wo es einen Sandstrand gibt. Früher führte hier ein netter Küstenwanderweg entlang, heute ist nur mehr ein kleiner Teil begehbar. Es ist ja auch einfacher einen Weg zu schließen als ihn in Schuss zu halten. Somit muss sich Gerti mit einem Blick aufs Meer begnügen, das aber im vornehmen Einzelsessel. Um nach Mesa del Mar zu gelangen muss man ca. 500 Meter auf einer sehr steilen Straße nach unten fahren. Wie steil diese Küste ist, kann man am besten vom Mirador Los 500 escalones (Treppenstufen) sehen. Ja, vor langer Zeit gab es hier tatsächlich einen Abstieg zum Strand - man kann es sich kaum vorstellen. Heute ist nur ein ganz kleines Stück des ehemaligen Weges begehbar, der Rest liegt auf privatem Grund und der Zutritt ist verboten. Denn heutzutage stehen direkt am Rand des Steilhanges millionenschwere Villen. Jetzt fahren wir weiter nach El Sauzal zum Mirador La Garañona. Von hier oben kann man zurückschauen nach Mesa del Mar und die Steilküste von der anderen Seite bewundern. Wir fahren nach Las Cruzes und freuen uns auf das Restaurante Ribamar. Nur leider haben die heute zu. Ab morgen sind sie wieder da. Ein kleines Stück weiter ist die Autobar La Caleta direkt bei der Tankstelle. Wir essen ein Bocadillo und einen Burger und sind richtig satt und erstaunt wie günstig es dort ist. Am Heimweg gibt es noch ein Eis in Garachico.
 
 
 
 
 

5.4.2024 - Großartige Wanderung imTenogebrige - der menschenleere Nordwesten
Warum ich diese Ecke Teneriffas so liebe? Deswegen!
  
 
 
 
 
 
 
 
 


6.4.2024 - es regnet
Leider ist das Wetter schlechter geworden. Aufgrund der extrem hohen Temperaturen war dies aber zu erwarten. Gestern hatten wir in Teno Alto 28 Grad - und das auf 700 Meter Höhe. Wir nehmen es zur Kenntnis, waschen wieder einmal die Wäsche und fahren dann gegen 13:00 Uhr zum Restaurante Ribamar. Gerti ist heute besonders mutig und bestellt sich eine Moräne. Als der Fisch serviert wird, prangt der Kopf ganz oben auf dem Teller. Nicht gerade ein toller Anblick. Ich probiere ein kleines Stück - ist nichts für mich. Gerti kämpft sich wacker durch ihren Teller und zum Schluss bleibt nur mehr der Kopf übrig. Nach dem Essen erkunden wir die Metropole las Cruces und gehen runter ans Meer. Na, viel gibt es da nicht zu sehen. Mal sehen wie morgen das Wetter ist - vielleicht passt es für einen kleinen Ausflug.
 

7.4.2024 - La Quinta
Das Wetter ist heute so lala. Im Osten soll es ein bisschen netter sein und so fahren wir nach La Quinta. La Quinta ist ein Ortsteil von Santa Ursula, welcher am Meer liegt. Da ich mein Navi irgendwie falsch programmiert habe landen wir aber in La Palmita, unweit von La Victoria. Ok, 2 km daneben. La Palmita ist eine kleine Appartement Siedlung, wo ganz offensichtlich hauptsächlich deutsch gesprochen wird. In La Palmita gibt es nichts Besonderes, der Ort hat aber einen gewissen Charme. Nachdem der GPS Fehler erkannt wurde fahren wir nach La Quinta, welches jeglichen Charme vermissen lässt. Die Lage ist sehr schön und auch die teilweise tollen Villen liegen in bevorzugte Lage, aber leider wirkt alles sehr heruntergekommen und unfertig. Wir kennen den Ort schon aus den letzten Jahren und das Ambiente, welches eigentlich schön sein könnte, verblasst immer mehr. Schade drum. Zu Hause gibt es heute die zweite Portion unserer Pasta Asciutta, welche bis dato im Tiefkühler ruhte. Einfach wunderbar und seufzerlösend - vielleicht entspringt der äußerst positive Eindruck auch der Flasche Rosé.
 
 

8.4.2024 - Wetterkapriolen
Als ich heute Morgen aufstehe, ist über dem Meer eine schwarze Wand. Bedrohlich und angsteinflößend schiebt sie sich langsam von Nordost nach Südwest. Ich schau im Internet bei der Wetterseite nach und die sagen Calima mit starkem Wind aus Ost voraus. Na, das schaut in Wirklichkeit aber nicht so aus. Gegen Mittag wollen wir ein bisschen ans Meer fahren um zu wandern und anschließend noch für die letzten Tage Lebensmittel einkaufen. Als wir losfahren sieht der Himmel über dem Meer immer noch bedrohlich aus. Als wir nach dem Einkauf aus dem Geschäft kommen hat sich das Wetter total verändert. Die Wolkenfront ist nicht mehr vorhanden und die Sonne scheint. Wir fahren kurz heim und laden die Lebensmittel aus und fahren jetzt doch ans Meer nach La Caleta de Interián. Das Meer ist tintenblau und der Wind kommt jetzt aus Ost. Der Weg zum Badestrand ist uns noch immer verwehrt - die Bauarbeiten für den Kanal (der im Meer landet) - sind noch immer nicht fertig. Direkt über dem Strand ist eine schöne Apartmentanlage mit der wir schon einmal geliebäugelt haben. Wäre ein schönes und gut gelegenes Quartier gewesen. Da hätten wir heuer 3 Monate Bauarbeiten vor gesperrtem Strand erlebt. Wir gehen so gut 1 ½ Stunden spazieren und entdecken dies und das. Das Meer übt auf mich immer eine große Faszination aus. Die Urgewalt mit der der Ozean gegen die Küste brandet ist schon gewaltig. Und dann gibt es noch jene, die ihr Fahrzeug soweit an der Abbruchkante parken, dass es nicht viel bedarf um runterzustürzen - obwohl der komplette Parkplatz leer ist. Und zu guter Letzt noch die Aufforderung an die Touristen nach Hause zu gehen. Ja, machen wir, in 4 Tagen seid ihr uns los - für immer!
 
 
 
 


9.4.2024 - Sturm
Heute ist kein Tag zum Hinausgehen. Der Wetterbericht meint zwar, dass es nur ein leichter Wind bis 20 km/h ist, ich weiß aber, dass er in Böen mit gut 50 km/h und mehr bläst - zumindest bei uns. Also ziehen wir ein paar Hausaugaben, welche wir uns für Donnerstag vorgenommen haben, vor. Zum letzten Mal wird Wäsche gewaschen - die ist ruckzuck trocken (braver Wind). Die letzte eigene Mahlzeit wird gekocht - Thunfisch/Nudelsalat - jetzt gibt’s im Kühlschrank nur mehr Frühstück. Die Wohnung wird geputzt - wäre zwar nicht notwendig, aber wir wollen nicht so wie die Meisten, das Mietobjekt verdreckt zurückgeben. Morgen um 16:00 Uhr kommen unsere Vermieter zur Inspektion! Da wir am Freitag ja schon gegen 8:00 Uhr aufbrechen müssen, wollten sie das Treffen bereits morgen. Ich hab kein Problem damit. 

10.4.2024 - Calima
Ja, wie prognostiziert ist die Calima da. Alles grau in grau und absolut nicht einladend für eine Wanderung. Gegen 13:00 Uhr kommen Irmel und Ron und besichtigen die Wohnung und übergeben uns die Rechnung für den Strom. 80 Euro pro Monat - 2 ½-mal so viel wie zu Hause. Sie legt uns die Abrechnungen vor uns wir müssen für 3 Monate 240 Euro berappen. Bei genauerer Kontrolle müssen wir feststellen, dass der Strom hier gut doppelt so teuer ist wie bei uns. Im Anschluss fahren wir nach Garachico, zur Tasca Restaurante Los Pinos. Wir kennen den Laden schon lange und freuen uns auf deren Chopitos (kleine Tintenfische). Die Dame vom Service teilt uns mit, dass Chopitos nicht mehr auf der Speisekarte stehen. Leicht enttäuscht bestellen wir eine gemischten Salat und dann ein Kaninchen für Gerti und einmal Ropa vieja für mich. Dazu ½ Liter vom Weißen. Der Salat ist tadellos, das Kaninchen in äußerst würziger Soße mundet und das Ropa vieja ist besser als bei der Bar Abreu - und das heißt schon was. Ein weiteres Viertel und 2 Barraquitos später sind wir der Meinung, dass wir es heute gar nicht besser hätten treffen können. Die Wettervorhersage für die nächsten Tage ist mehr als bescheiden - Calima. Uns kann es egal sein, morgen heißt es Koffer packen und ein letztes Mal zu den „Siete Islas“.
 

11.4.2024 - Unser letzter Tag
Und dieser letzte Tag beschert uns eine Calima biblischen Ausmaßes. Über der Insel liegt eine massive Feinstaubwolke die die Sicht extrem einschränkt. Die Grenze zwischen Atlantik und Festland ist kaum mehr wahrzunehmen und die Sonne ist nur noch als heller Punkt am Himmel zu sehen. Diese dicke Staubschicht wirkt wie eine Decke und lässt die Hitze nicht nach oben entweichen. Heute haben wir knapp 30 Grad, morgen soll es noch einmal mehr werden. Wir packen unsere Sachen zusammen was jedes Mal eine ziemliche Arbeit ist. Nach 2 Stunden ist das Gröbste geschehen und wir fahren hoch zur Bodegon Siete Islas. Ein letztes Mal das gute Essen genießen bei Weißwein und dunklem Bier - seufzerlösend! Zur Feier des Tages fahren noch nach Garachico auf ein Eis und spazieren ein wenig durch den Ort. Morgen früh um 8 Uhr wollen wir losefahren, damit wir dem starken Verkehr rund um Adeje entkommen. Dann Rückgabe des Autos, einchecken und warten auf den Abflug. Gegen 18:30 Uhr sollten wir dann in Salzburg ankommen.

12.4.2024 - Heimreise
Die letzten Handgriffe in der Wohnung sind schnell gemacht. Wir packen unsere Sachen ins Auto und  um 8:00 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Flughafen. Unser Flug geht zwar erst um 12:35 Uhr, aber sicher ist sicher. Speziell in dem Gebiet zwischen Adeje und dem Flughafen kommt es gerne Mal zu Stau und der kann auch bis zu 1 ½ Stunden dauern. Da gehen wir lieber kein Risiko ein. Wir kommen ganz gut durch den Morgenverkehr und brauchen grad mal eine gute Stunde. Bei der Vermieterstation stellen wir unser Auto ab und gehen schnell rein in den Flughafen. Es hat nämlich bereits jetzt um 9 Uhr knapp 30 Grad und die Sicht hier im Süden ist noch schlimmer als bei uns im Norden. Unser Schalter zum Check in ist noch geschlossen. Wir stellen uns an und betrachten das Treiben. Nach einer Stunde des Wartens wir auch unser Schalter geöffnet und wir checken ein. Der Bereich der Sicherheitskontrolle wurde komplett umgebaut uns ist jetzt riesig. Das ist gut so, war doch die Sicherheitskontrolle früher ein echtes Nadelöhr. Die Zeit vergeht langsam, aber dann ist es 12:00 Uhr und wir dürfen in den Flieger. Keine Kinder an Bord - wunderbar. Ruhiges, meist älteres Publikum - ein angenehmer Flug. Die Calima, die uns die letzten Tage ärgerte ist über 3.500 m nicht mehr vorhanden. Pünktlich landen wir in Salzburg, wo uns Fritz anholt. Das war es dann wohl mit Teneriffa.
 

Epilog
Wir sind ja schon seit vielen Jahren auf den kanarischen Inseln, allein auf Teneriffa 7 oder 8 Mal und so alles zusammen fast 3 Jahre. Wir kennen natürlich noch immer nicht alles, aber das was wir gesehen und erwandert haben reicht. In den letzten Jahren hat sich hier aber vieles verändert - nicht gerade zum Besten. Der Verkehr hat rasant zugenommen, die Preise sind stark gestiegen, viel zu viele Touristen besuchen die Kanaren und der Klimawandel ist hier so brutal, dass es einem schon weh tut. Der Norden war immer eine grüne Oase. Ja natürlich hat es immer wieder einmal geregnet und das war auch gut so und wichtig. Die Natur dankte es mit üppigem Grün und einer bunten Blütenpracht. Aber praktische 3 Monate kein Regen bringt auch die robusteste Natur um. Und für uns ist die Natur der wahre Reichtum der Insel, nicht Strände, Nachtlokale und Touristenhochburgen. Der Inselregierung ist die Natur sowieso egal, denen geht es nur um den schnöden Mammon. Teneriffa hätte ausreichend Wasser, wenn die Regierung die Wasserzuleitungen instand halten würde. Fakt ist, dass allein die Hälfte des Wassers gar nicht mehr beim Verbraucher ankommt sondern durch die maroden Leitungen in der Erde versickert. Und statt die Abwässer ordnungsgemäß zu filtern und zu entsorgen zahlen die Kanaren lieber Millionenbeträge an Strafe an die EU. Diese Liste der Unzulänglichkeiten könnte ich noch lange fortsetzen, allein mir fehlt die Lust dazu. Wir hatten schöne Zeiten die wir uns in Erinnerung bewahren werden und belassen es dabei.